Immer, wenn es um einen defekten Motor geht, fällt früher oder später das Wort Zylinderkopfdichtung. Was genau das eigentlich ist, weiß man aber häufig nur, wenn man sich für Autos, Motoren oder Mechanik interessiert. Alle anderen wissen nur, dass das Teil offenbar mit Freude bei der erstbesten Gelegenheit versucht, den Motor zu zerstören. Zwischen dem Motorblock und dem Zylinderkopf kann Luft, Benzin und Kühlmittel austreten. Das soll durch eine simple Scheibe aus Plastik oder Metall verhindert werden. Warum genau dieses simple Teil immer wieder kaputt geht, und warum es dabei leicht den Motor mitnehmen kann, weiß PKW.de.
Zylinderkopfdichtungen halten den Motor zusammen
Damit ein Auto sich fortbewegen kann, muss der Motor große Belastungen aushalten. Darum wird ein großer Teil des Motors aus einem Stück Metall gefertigt. Je weniger fehleranfällige Schraubverbindungen die Maschine zusammenhalten, desto zuverlässiger funktioniert sie. Trotzdem muss der Zylinderkopf, der die Ventile enthält, abnehmbar sein. Sonst wären die Fertigungskosten astronomisch und einen kaputten Motor könnte man kaum wieder reparieren. Die Verbindung zwischen dem Motorblock und Zylinderkopf wird Zylinderkopfdichtung genannt. Wenn dein Mechaniker vor der offenen Motorhaube steht und kopfschüttelnd „Das wird teuer“ murmelt, dann meint er mit großer Wahrscheinlichkeit dieses Bauteil. Wirklich komplex oder teuer ist diese Dichtscheibe allerdings nicht. Der Ein- und Ausbau ist aber eine andere Sache.
Die Reparatur kann kompliziert werden
Denn um eine defekte Zylinderkopfdichtung auszutauschen, kann je nach Auto eine aufwendige, und darum teure, Reparatur nötig werden. Zuerst müssen Steuerketten, Leitungen und Kabel entfernt werden, dann werden die Bolzen gelöst, die den Zylinderkopf auf dem Block halten. Dann ist die Zylinderkopfdichtung freigelegt. Was hier einfach klingt, kann unter Umständen mehrere Stunden dauern. Die Dichtung selbst kann einfach aufgelegt werden und wird, wenn überhaupt, mit einem Spezialkleber fixiert. Die Montage des Zylinderkopfes sollte, wenn man bis hierhin keine Fehler gemacht hat, recht einfach von der Hand gehen. Natürlich gibt es zwischen diesen Schritten eine Vielzahl kleiner Dinge, auf die man dringend achten muss. Wer beispielsweise vergisst, die Steuerkette richtig zu justieren, zerstört so spätestens beim ersten Anlassen mindestens die Ventile. Ein geübter Mechaniker wechselt eine defekte Zylinderkopfdichtung im Schlaf. Den Preis, den du für diese Prozedur bezahlst, bezahlst du also nicht nur für deine Arbeit, sondern auch für deine Erfahrung.
Neue Zylinderkopfdichtung oder neues Auto?
Wenn eine Zylinderkopfdichtung undicht wird, vermischen sich im Motor Kühlwasser, Motoröl, Luft und Benzin. Kühlwasser im Motoröl verändert dessen Konsistenz, was die Schmierfähigkeit beeinträchtigt, für Benzin gilt dasselbe, Luft im Wasser ist schlecht für das Kühlsystem, Öl im Benzin führt zu rußiger Verbrennung, was Zylinder, Kolben und Katalysator beschädigen kann, und so weiter. Im Motorblock fließen alle Flüssigkeiten, die der Motor braucht, zusammen. Die Zylinderkopfdichtung sorgt dafür, dass sie getrennt bleiben. Wenn nicht, wird es Zeit für eine Reparatur. Wer Mut, Geschick und gutes Werkzeug hat, kann das selbst versuchen, alle anderen müssen bestenfalls ab 200 Euro berappen, wer wirklich großes Pech hat und die Prozedur zu lange hinauszögert, kann gut und gerne das Zehnfache bezahlen. Da lohnt sich der Kauf eines neuen Autos fast mehr.