Der Führerschein ist für manche einfach nur eine Pflicht, für andere aber auf das Ticket in die große weite Welt. So oder so sind die meisten angespannt, wenn es dann an die tatsächlichen Prüfungen geht. Es muss erst die theoretische und dann die praktische Prüfung absolviert werden. Wenn du den Stoff gut gelernt und in den Fahrstunden mit deinem Fahrlehrer viel geübt hast, steht zwischen dir und einer bestandenen Prüfung meist nur noch die Nervosität. Falls du vor der Theorieprüfung lieber auf Nummer sicher gehen und sich die Antworten auf die besonders schwierigen Fragen in den Kopf haust oder einfach nur deine Nerven beruhigen willst, haben wir einige der schwierigsten Fragen der theoretischen Prüfung gesammelt und geben dir noch ein paar praktische Tipps.
Du kannst dir bis zu fünf falsche Antworten erlauben
Welche Fragen als schwierig empfunden werden, hängt natürlich stark von deiner eigenen Wahrnehmung ab, es gibt allerdings einige Fragen, an denen die Fahrschüler immer wieder scheitern. In der Theorieprüfung werden insgesamt 30 aus dem Fragenkatalog ausgewählte Fragen gestellt, die du an einem Computer beantworten musst. Wenn du vorher mit den verschiedenen Apps oder auf den Online-Portalen geübt hast, kennst du dich mit dem Format ja bereits aus. Einige der Internetseiten, wie zum Beispiel DasDing oder Fahrschulcontest, haben auch eine Extrakategorie für die Fragen, die vielen Fahrschülern Probleme bereiten. Während der Prüfung hast du keinen Zeitdruck, also lese dir die Fragen genau durch und werfe ruhig einen zweiten, dritten oder sogar vierten Blick auf die Bilder. Wenn du weniger als 100 von den insgesamt 110 möglichen Punkten erreichst, bist du durchgefallen. Je nach Frage bekommst du für eine richtige Antwort 2 – 5 Punkte, sodass du eventuell auch schon mit nur drei inkorrekten Fragen die Prüfung wiederholen musst.
Einige Fragen haben höhere Fehlerraten als andere
Für viele der für den Führerschein abgefragten Informationen findet man im Alltag kaum Gebrauch, wodurch es einigen schwerfällt, sie sich zu merken. Wir empfehlen, die Aufgaben aus dem Fragenkatalog viel zu üben und sich zum Lernen Eselsbrücken zu bilden.
Das sind einige der Fragen, die besonders hohe Fehlerraten haben, zusammen mit den richtigen Antworten:
- „Warum soll ein längeres, starkes Gefälle nicht mit getretener Kupplung durchfahren werden?“ Es führt zu unnötigem Verschleiß an den Bremsen und die Motorbremswirkung kommt nicht zum Tragen.
- „Wo ist das Halten verboten?“ Auf Bahnübergängen, an engen oder unübersichtlichen Straßenstellen, auf markierten Fahrtstreifen mit Richtungspfeilen, an Taxenständen und auf der Fahrbahn, wenn ein geeigneter Seitenstreifen vorhanden ist.
- „Welche Ursachen können dazu führen, dass die Hupe nicht funktioniert?“ Das kann an einem defekten Anlasser, einer durchgebrannten Sicherung oder einer kaputten Bestätigungseinrichtung liegen.
- „Wo gilt eine Richtgeschwindigkeit von 130?“ Diese gilt auf Autobahnen und Straßen außerorts, die entweder über blaue Fahrbahnbegrenzungen oder mindestens zwei Fahrstreifen pro Richtung verfügen.
- „Woran kann es liegen, dass Ihr Lenkrad während der Fahrt flattert?“ Das kann an defekten Stoßdämpfern, schadhafter Federung oder Rädern mit Unwucht liegen.
- „Warum ist die Nutzung von Leichtlauföl vorteilhaft?“ Da dieses zu weniger Reibung im Motor führt und den Kraftstoffverbrauch verringert.
Neben spezifischen Szenarien werden auch Daten und Zahlen abgefragt
In vielen Fällen musst du auch einfach bestimmte Zahlen und Formeln wissen. Relevant ist hier zum Beispiel, dass die Hauptuntersuchung alle 2 Jahre fällig ist, dass beim Parken vor Kreuzungen mindestens 5 m Abstand zum Scheitelpunkt nötig sind oder dass Dachladung bei einer Höhe von 2,50 m vorne nicht mehr als 50 cm über das Auto hervorragen darf. Was das Parken angeht, solltest du wissen, dass vor dem Andreaskreuz innerorts 5 m und außerorts 50 m vor oder nach dem Schild nicht geparkt werden darf und dass beim Parken am rechten Fahrbahnrand mindestens 3 m Abstand zur durchgehenden Fahrstreifenbegrenzungslinie vorhanden sein müssen.
Häufig wird auch dein Wissen über den Brems-, Anhalte-, und Reaktionsweg getestet. Als Reaktionsweg bezeichnet man die Strecke, die zurückgelegt wird, bevor du den Bremsvorgang einleiten kannst. Zur Berechnung wird die Geschwindigkeit durch 10 geteilt und dann mit 3 multipliziert. Der Weg, der benötigt wird, um zum Stillstand zu kommen, heißt Bremsweg und ergibt sich, wenn man die Geschwindigkeit durch 10 teilt und diesen Wert dann mit sich selbst multipliziert. Bei einer Gefahrenbremsung ist dieser Weg allerdings nur halb so groß. Um den Anhalteweg, also die Strecke die vom Zeitpunkt des zum Bremsen führenden Ereignisses bis zum kompletten Stillstand zurückgelegt wird, zu berechnen, musst du dann nur den Reaktions- und Bremsweg addieren.
In der praktischen Führerscheinprüfung wird mehr als nur dein Fahrverhalten überprüft
Die praktische Fahrprüfung zieht meist mehr an den Nerven als der theoretische Test. Anders als in der Schule kann man sich hier auch nicht durch Büffeln verbessern – entweder klappt es in dem Moment oder eben nicht. Neben deinem Fahrverhalten wird der Prüfer vorm Losfahren jedoch auch stichprobenartig eine Sicherheitskontrolle durchführen. Du musst eine auf die Sicherheit bezogene Frage beantworten, die entweder die Bereifung, die Beleuchtung, die Kontrollleuchten, die Lenkung, die Bremsung oder die Flüssigkeitsstände betrifft. Die genaue Art der Frage ist zwar nicht vorgegeben, aber die meisten Prüfer wählen ähnliche Fragen.
Beliebt sind unter anderem Fragen zur gesetzlich vorgegebenen Profiltiefe, die 1,6 mm beträgt, zum nächsten vorgegeben Hauptuntersuchungstermin, der dem Fahrzeugschein und der Plakette am Kennzeichen zu entnehmen ist, oder wofür die einzelnen Kontrollleuchten stehen, nämlich für Öldruck, Kühlwassertemperatur, Batterie und Bremssystem. Du solltest mit deinem Fahrlehrer auch den Umgang mit dem Fernlicht und dem Lenkradschloss üben und zusätzlich besprechen, wie du dein Auto bei einer Panne absichern musst.
Und selbst wenn die Prüfung nichts werden sollte, es gibt immer ein nächstes Mal, auf dass du dich dann besser vorbereiten und entspannter rangehen kannst. Und peinlich muss dir das Ganze auch nicht sein, schließlich bist du ja nicht alleine: Fast 30 % der Fahrschüler schaffen die Prüfung nicht beim ersten Mal. In Rheinland-Pfalz oder Baden-Württemberg fällt sogar jeder Dritte durch die Theorieprüfung.
Prüfung bestanden? Glückwunsch! Informationen zur Probezeit und zum ersten Auto findest du hier.