blaues und rotes Auto rennen gegeneinander
(Foto: Bordovski Yauheni / shutterstock.com)

PS-Monster – Wölfe im Schafspelz

Diese Autos sind schneller, als sie aussehen.
Veröffentlicht am 14.01.2022
4 Minuten Lesedauer

Zwei Autos stehen nebeneinander an einer roten Ampel. Herausfordernd lässt der Fahrer des linken Wagens, eines BMW Z4 Roadster, den Motor aufheulen. Im rechten Wagen, einem Audi RS4 Avant, zieht der Fahrer unbeeindruckt eine Augenbraue hoch. Die Ampel springt auf grün und der Kombi hängt den Roadster mit Leichtigkeit ab. Während der Fahrer des BMW verdutzt aus der Wäsche schaut, schwärmen wir von PKW.de für die unauffälligen, aber kräftigen “Sleeper” – Autos, denen man ihre Schnelligkeit nicht ansieht.

Was genau ist ein “Sleeper”?

Ein Sleeper, im britisch-englischen auch Q-Car, vereint ein unscheinbares Äußeres mit einem überraschend leistungsstarken Motor. Die Bezeichnung Sleeper (deutsch: Schläfer) stammt ab vom US-amerikanischen Namen für verdeckte Agenten oder Maulwürfe. Der britisch-englische Begriff leitet sich von den Q-Schiffen ab, die im 2. Weltkrieg als Kriegsschiffe eingesetzt, aber als Handelsschiffe getarnt waren. Bereits in den 1950ern wurden gezielt unauffällige Autos als Straßenpatrouille in der Strafverfolgung eingesetzt, allen voran der Chrysler C-300, der 1955 bereits mit 300 PS beeindruckte. Bewusst als Sleeper wurden der 300S EL 6.3 von Mercedes und der Lotus Omega konzipiert, einige moderne Seat-Modelle fallen aber auch in diese Kategorie.

Warum sollten Sie sich zwischen Familienauto und Sportwagen entscheiden, wenn Sie auch beides haben können?

Eigentlich ist der Audi RS4 Avant ein ganz normaler Kombi, in dem Sie auch Ihre Kinder zur Schule fahren könnten. Fast nichts an diesem Auto würde auf die 381 PS schließen lassen, mit denen es seine Insassen in die Sitze drückt. Abgesehen von dem kleinen Emblem mit den magischen Buchstaben RS. Natürlich gibt es den RS 4 mit Audis Quattro-Allradantrieb. Wem das nicht reicht, der entscheidet sich für ein späteres Modell mit V8-Aggregat und 420 PS. Nie war es so spannend, einen Kombi zu fahren. Wer behauptet da noch, Familienautos seien langweilig? Auf PKW.de gibt es den Audi als Gebrauchtwagen ab 30.000 Euro.

Audi A4 Avant
(Foto: Audi)

Eine elegante Limousine - wie schnell kann so ein schwerer Wagen schon sein?

Nur eine große Limousine? Weit gefehlt, denn obwohl die 7er-Serie von BMW besonders für Größe steht, weiß man auch in Bayern: Nur mehr Zylinder sind gute Zylinder. Darum stecken im BMW 760 Li ganze 12 davon. Die sorgen für 445 PS und wuchten den 7er in 5,5 Sekunden auf 100 km/h, trotz eines Gewichtes von über 2 Tonnen. Auf PKW.de tauchen immer wieder Exemplare für ca. 10.000 Euro auf.

Weißer BMW
(Foto: BMW)

Schließen sich Schnelligkeit und Sicherheit aus?

schwarzer Volvo fährt
(Foto: Volvo Cars)

Stellen Sie sich vor, die Schweden würden einen Bunker bauen, ihn mit einem großen Raketentriebwerk ausstatten und sehen, was passiert. Das Ergebnis dürfte dem Volvo V70R nicht unähnlich sehen. Dank Turboaufladung generiert der Motor 250 PS, der Allradantrieb bringt die Kraft sicher auf die Straße. Und wenn man doch einmal übermütig wird, ist man immer noch von fast zwei Tonnen Stahl umgeben. Sicher konnte Volvo immer schon, schnell aber auch. Der V70R ist selten geworden, darum variieren Preise stark, bei uns gibt es den Wagen ab 15.000 Euro.

Ein VW Passat in schnell - gibt es das?

Wenn ein VW Passat mit einem Bugatti Veyron gekreuzt wird, dann könnte aus dieser unheiligen Allianz etwas hervorgehen, das dem VW Phaeton W12 nicht unähnlich ist. Der Phaeton zeigt sich nach außen hin zurückhaltend und elegant, kann aber auch ganz anders, wenn Sie auf das Gaspedal drücken: 12 Zylinder in W-Anordnung leisten 450 PS. Auf PKW.de gibt es den VW Phaeton W12 ab ca. 10.000 Euro.

schwarzer VW Passat
(Foto: VW)

Und wie schnell kann so ein kleiner Kompaktwagen sein?

roter VW Polo
(Foto: VW)

Der VW Golf gilt als Lieblingsauto der Deutschen und als Klassiker. Wenn der Golf etwas zu schwach ist, schau dir doch mal den Golf GTI an: Bis zu 340 PS kann dieses unscheinbare Vehikel leisten und macht damit dem A3 ernste Konkurrenz. Allerdings ist er selbst als Gebrauchtwagen noch relativ teuer und kostet je nach Baujahr zwischen 10.000 und 55.000 Euro.

Wenn dir auch ein Kompaktwagen noch zu groß ist, dann siehst dir doch einmal den Opel Corsa OPC an. Mit seinen 207 PS, mechanischem Sperrdifferenzial und direktem Fahrwerk bietet der Kleinwagen Fahrspaß pur.