Gerade in den Sommermonaten sind Unwetter hierzulande keine Seltenheit. Vor allem Hagelstürme sind für Autofahrer zumeist eine höchst unerfreuliche Naturerscheinung, die nicht nur Spuren am Fahrzeug, sondern auch jede Menge Ratlosigkeit hinterlässt: Muss ich den Hagelschaden am Auto aus eigener Tasche bezahlen, oder ist er durch die Versicherung abgedeckt?
Wer zahlt den Hagelschaden am Auto?
Niederschlagsereignisse mit bis zu 10 Zentimeter großen Hagelkörnern sind auch hierzulande längst keine Ausnahmeerscheinung. Bereits ab einem Durchmesser von zwei Zentimetern können diese Eisklumpen Schäden an Fahrzeugen erzeugen. Viele Autobesitzer fürchten solche Unwetter besonders, da sie als unabwendbares Naturereignis als höhere Gewalt gelten. Hier ist der Irrglaube weit verbreitet, dass Versicherungen in so einem Fall nicht bezahlen. Doch dies stimmt so nicht. Im Regelfall wird ein Hagelschaden über die Teilkaskoversicherung abgedeckt, selbst wenn ein Vollkaskoschutz besteht.
Dies ist insofern für den Versicherten von Vorteil, da hierdurch keine Rückstufung beim Schadenfreiheitsrabatt erfolgt. Allerdings gilt es zu bedenken, dass – abhängig von der jeweiligen Versicherungspolice – eventuell eine Selbstbeteiligung zum Tragen kommt.
Hagelschaden der Autoversicherung melden
Wichtig ist, dass man den Hagelschaden am Auto schnellstmöglich dokumentiert und der Versicherung meldet. Diese benennt einen Gutachter, der den Wagen in Augenschein nimmt und die Schadenhöhe beziffert. Aufgepasst! Wer ohne Rücksprache mit der Versicherung auf eigene Faust einen Kfz-Sachverständigen beauftragt, muss die Gutachter-Kosten selbst tragen. Mit dem Gutachten, dass man im Anschluss erhält, kann man dann den Schaden in einer Werkstatt beseitigen lassen.
Welche Kosten bei der Behebung des Hagelschadens entstehen, ist immer vom einzelnen Fall abhängig und muss von einem Sachverständigen kalkuliert werden. Oft lässt sich der Hagelschaden am Auto jedoch ohne aufwendige Reparatur ausbeulen. So genannte Dellendoktoren haben sich darauf spezialisiert, die Dellen per Smart repair herauszudrücken bzw. herauszuziehen. Eine teure Lackierung oder Spachtelarbeiten bleiben damit zumeist erspart. Die sanfte Reparatur des Hagelschadens hat den Vorteil, dass der Wagen keinen Wertverlust erleidet. Doch wenn die Dellen zu tief sind, ist diese Methode nicht anwendbar. Dann wird eine zeitintensive und kostenaufwendige Instandsetzung erforderlich.
Hagelschaden selbst reparieren?
Alternativ ist es aber auch möglich, mit dem verbeulten Kfz weiter zu fahren oder gar den Hagelschaden im Do-it-yourself-Verfahren selbst zu reparieren. Dafür gibt es im Handel spezielle Auto-Dellen-Reparatur-Sets, die mit ein bisschen Geschick des Anwenders verhältnismäßig gute Ergebnisse erzielen. Bei größeren Dellen sollte man sich aber besser an den Fachmann wenden.
Am besten ist es natürlich, das Fahrzeug vor einen Hagelschaden zu schützen, indem man es bei einem sich ankündigenden Unwetter in Sicherheit bringt. Ist keine eigene Garage vorhanden, solltest du das Auto im Parkhaus oder unter einer Brücke abstellen. Ist das Auto infolge der Hageleinwirkung nicht mehr fahrbereit, weil zum Beispiel die Frontscheibe zerborsten ist, sollte man den Hagelschaden am Auto fotografieren, der Versicherung melden und anschließend reparieren lassen.