Felge mit Felgenschloss
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Wie viel Sinn machen Felgenschlösser?

Hilfe gegen Felgendiebstahl
Veröffentlicht am 14.11.2022
3 Minuten Lesedauer

Diebstahl ist in fast allen Gegenden ein Problem. Und dann gibt es diese wirklich furchtbaren Montagmorgen, an denen man noch schlaftrunken ins Auto steigt, den Motor anlässt und losfahren will, aber nichts passiert. Man steigt aus und merkt, dass da, wo gestern noch die geleasten Chromfelgen waren, heute nur noch ein Stapel Ziegelsteine das Auto von einer unsanften Begegnung mit dem Asphalt abhält. Zwar werden in Deutschland relativ wenige Felgen geklaut, allerdings kann man für wirklich gute Chromräder auch schon mal 8.000 Euro ausgeben. Wenn dann die Gelegenheit einen findigen Kleinkriminellen zum Dieb macht, muss der Wagen für den Rest des Jahres also auf rostigen Stahlfelgen stehen. Damit das nicht passiert, gibt es sogenannte Felgenschlösser, mit denen die Edelräder sicher an den Radbolzen befestigt werden können.

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Felgenschloss grau
(Foto: HENADZI KlLENT / Shutterstock.com)

Felgenschlösser können nicht abgeschlossen werden

Felgenschlösser funktionieren im Prinzip genau wie normale Radbolzen. Wer aber versucht, mit einem normalen Sechskant-Steckschlüssel diesen Bolzen zu lösen, wird nicht weit kommen. Das Außenprofil dieser Bolzen ist meistens rund, sodass Standardwerkzeuge nicht richtig greifen. Hochqualitative Ausführungen sind an der Außenkante mit einem drehbaren Ring ausgestattet und lassen sich auch mit einer Rohrzange und sehr starken Händen nicht herausdrehen. Stattdessen sind Felgenschlösser auf der Innenseite mit einem ungewöhnlichen Profil ausgestattet, das meistens einem Stern oder einem Kleeblatt ähnelt. Es kann also nur mit einem speziellen Steckschlüssel gelöst werden. Es handelt sich also eher nicht um ein echtes Schloss, sondern eher um einen speziellen Bolzen, der nicht einfach so gelöst werden kann. Es sei denn, man kauft für ein paar Euro einen Schlüsselsatz, der auf die wichtigsten Felgenschlösser passt.

Felgenschlösser machen kaum Sinn

Felgenschlösser sind also nicht wirklich sicher. Jeder kann im Internet einen Schlüsselsatz bestellen und sich weiterhin an den edlen Chromfelgen argloser Leasingkunden vergreifen. Aber die berühmt-berüchtigten Gelegenheitsdiebe könnte eine solche Vorrichtung durchaus abhalten. Immerhin hat man eher einen normalen Schraubenschlüssel griffbereit als einen neunzackigen Stern mit abgerundeten Innenwinkeln.

Echte Sicherheit bieten die Spezialbolzen aber nicht. Und sie bringen sogar einen massiven Nachteil mit sich: Die Köpfe sind in der Regel etwas fragiler als die normaler Sechskantbolzen. Darum neigen sie bei der geringsten Korrosion dazu, bei einem Wechselversuch einfach zu zerbröseln. Dann brauchst du oder dein Mechaniker starke Nerven, viel Zeit und noch viel spezielleres Werkzeug, das rohe Gewalt in Präzision umsetzen kann. Lohnt sich das Felgenschloss also? Wahrscheinlich nicht. Wer aber der Meinung ist, extrem teure Chromfelgen zu brauchen, der könnte darüber nachdenken, sie mit solchen Spezialbolzen zumindest etwas sicherer zu halten.