Sie ist nicht nur die ultimative Reifeprüfung und der Sprung in die erste echte Selbstständigkeit, sie ist für viele auch ein echter Angstgegner: Die Fahrprüfung. Wer sie besteht, darf endlich selbst ein Auto lenken. Wer aber durchfällt, muss sich nicht nur dem Spott seiner Mitmenschen aussetzen, sondern zweifelt oft auch an sich selbst und den eigenen Fähigkeiten. Und ein bisschen Angst ist durchaus berechtigt, denn es gibt Fahrprüfer, die so hartnäckig nach Fehlern suchen, dass die Nervosität noch weiter steigt. Damit ihr trotzdem elegant durch die Fahrprüfung kommt, haben wir die häufigsten Fehler zusammengetragen und geben Tipps, wie man sie am besten vermeidet.
Wie bereite ich mich auf die Fahrprüfung vor?
Idealerweise simulieren Sie schon vor dem Ernstfall eine Prüfungssituation in einer Fahrstunde. So können Sie sich auf die Abläufe und eventuellen Fragen vorbereiten. Auch das Lernen für und das Bestehen der theoretischen Prüfung sind eine gute Vorbereitung.
Panik kommt meistens von innen. Wer am Vortag der Prüfung früh ins Bett geht und ausgeschlafen ins Auto steigen kann, steigert seine Chancen auf einen Führerschein schon von Anfang an. Wer außerdem ein paar Minuten früher am ausgemachten Ort ankommt, hat Zeit, sich in Ruhe mit dem Prüfer vertraut zu machen und wird so schnell merken, dass auch die Damen und Herren vom TÜV nur Menschen sind.
Bei der eigentlichen Fahrprüfung sitzt der Fahrlehrer dann ganz normal auf dem Beifahrersitz, der Prüfer sitzt hinter ihm und hat so die Straße und das Armaturenbrett gut im Blick. Im Prinzip verläuft die Prüfung also wie eine ganz normale Fahrstunde mit einem weiteren Passagier. Der Prüfer erklärt zuerst ganz genau den Ablauf der Prüfung und wie währenddessen kommuniziert wird. Im Zweifelsfall darf man auch gerne nachfragen. Aber nur, wenn es um Formalitäten geht. Der Prüfungsstoff sollte zum Zeitpunkt der Prüfung sicher sitzen. Wer mehr als drei Minuten in der Prüfung verbringen will, sollte zuallererst Rückspiegel, Lenkrad und Sitz richtig einstellen. Dann kann es losgehen. Insgesamt dauert die Fahrprüfung für einen Führerschein Klasse B etwa 45 Minuten. Hat der Fahrschüler am Ende dieser Zeit die Testsituation bestanden, erhält er direkt vom Fahrprüfer seinen Führerschein.
Fahrprüfung nicht bestanden: Welche Fehler sind fatal?
Die meisten Fehler bei der Fahrprüfung sind eigentlich sehr einfach zu vermeiden. Überfahrene Stoppschilder und missachtete Vorfahrtsregelungen sind die häufigsten Gründe für ein Durchfallen. Grundsätzlich stellt der Prüfer fest, ob der Fahranfänger mit den Verkehrsregeln vertraut ist und wie er sich anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber verhält. Wer beim Einparken am Ende zu weit vom Bordstein entfernt steht, darf natürlich gerne einmal korrigieren.
Am Ende fragen die meisten Prüfer noch ein paar technische Fragen. Wie man Kühlwasser nachfüllt, den Ölstand überprüft oder wo sich die Autobatteriebefindet, sollte man also vorher schon wissen. Wer trotzdem noch nervös ist, sollte vielleicht noch ein paar Fahrstunden nehmen oder, wenn diese zu teuer sind, ein paar Runden über einen Verkehrsübungsplatz drehen.
Wenn du tatsächlich die praktische Führerscheinprüfung nicht bestehst, mach dir keine Sorgen. Zwar belaufen sich die Kosten des praktischen Tests mit 116,93 Euro auf deutlich mehr als die Theorieprüfung (22,49 Euro), aber genau wie der Theorieteil ist auch die praktische Prüfung unbegrenzt wiederholbar.
Warum ist die Fahrprüfung in Deutschland so schwierig?
Man mag es kaum glauben, aber im internationalen Vergleich fahren die Deutschen sehr gut Auto. Das liegt unter anderem an der relativ strikten Fahrprüfung. Schon in den USA sterben pro Million Autos fast doppelt so viele Menschen im Straßenverkehr. Die Gründe dafür sind vielfältig: Die amerikanische Straßenverkehrsordnung kann je nach Bundesstaat variieren. Einige Staaten verlangen nicht mal eine echte Sicherheitsinspektion. Autos, die hierzulande nicht mal mehr Schrottwert hätten, werden dort noch immer gefahren. Um ein Auto in Begleitung fahren zu dürfen, braucht man dort nur eine Learner’s Permit. Dann dürfen zum Beispiel die Eltern einem das Fahren beibringen. Die eigentliche Fahrprüfung wird mit dem eigenen Auto durchgeführt. Meistens reicht es, in 10 Minuten einmal um den Block zu fahren. Wer einmal in den USA gefahren ist, merkt, dass die strenge deutsche Fahrprüfung durchaus ihre Vorteile hat.