Mit der 17-stelligen Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN) – früher auch Fahrgestellnummer genannt, hat jedes Auto weltweit einen eindeutigen Ausweis für Händler, Versicherer und Werkstätten. Beim Gebrauchtwagenkauf und -verkauf lässt sich so die Fahrzeughistorie via FIN abfragen.
Fahrgestellnummer prüfen beim Autokauf
Da jedes Fahrzeug eine eindeutige Fahrgestellnummer – genau Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN) besitzt, die sowohl in der Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) und Zulassungsbescheinigung Teil II (Fahrzeugbrief) als auch im Fahrzeug (Motorraum, Türrahmen, Kofferraum, Armaturenbrett) zu finden ist, lässt sich so die gesamte Fahrzeughistorie des Autos abfragen.
So können gestohlene Autos leicht erkannt werden – auch vorherige Reparaturen und Unfallschäden lassen sich via FIN-Abfrage überprüfen. Da für alle Einträge auch der Kilometerstand vermerkt wird, fallen Tachomanipulationen bei einem Abgleich der Fahrgestellnummer leicht auf. Praktisch für Werkstätten: über die Fahrgestellnummer (FIN / VIN) lassen sich sämtliche Ausstattungsmerkmale abfragen – so ist sichergestellt, dass bestellte Ersatzteile einwandfrei zum Fahrzeug passen.
Die FIN beim Autokauf:
1. Stimmt die Fahrzeugidentifikationsnummer mit der FIN, die am Auto eingestanzt wurde überein?
2. Stimmt die FIN mit den Werkstattrechnungen überein?
3. Online die Fahrgestellnummer prüfen – mit einer detaillierten Fahrzeughistorie lassen sich unliebsame Überraschungen ausschließen. Einen detaillierten Bericht gibt es zum Beispiel beim Anbieter Automoli.com ab 14,99 Euro
Was ist die FIN?
Bis 1981 war die Fahrgestellnummer bei Autos auf einer Plakette im Motorraum angebracht. Dann trat eine EU-Richtlinie in Kraft (Richtlinie 76/114 EWG vom 18. Dezember 1975), mit der eine einheitliche Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN) eingeführt wurde. Die – englisch Vehicle Identification Number (VIN) – besteht aus 17 Stellen und ist für jedes Fahrzeug einzigartig. FIN / VIN werden im Volksmund jedoch weiter als Fahrgestellnummer bezeichnet – nicht ganz korrekt, da Autos schon längst nicht mehr ein separates Fahrgestell, sondern selbsttragende Karosserien besitzen.
Die Buchstaben I, O und Q werden nicht verwendet. Sie können leicht mit den Ziffern 0 und 1 verwechselt werden. Eine FIN / VIN kann daher aus den Ziffern 0123456789 und den Buchstaben ABCDEFGH JKLMN P RSTUVWXYZ bestehen.
Unterschiede FIN zwischen Europa und Amerika
Die 17-stellige FIN folgt in der Europäischen Union der ISO-Norm 3779. In Nordamerika verwenden die Hersteller ein anderes, aber kompatibles System. Der rechtliche Rahmen der FIN wird in Deutschland im § 59 StVZO geregelt. Dort heißt es: „An allen Kraftfahrzeugen und Anhängern muss an zugänglicher Stelle am vorderen Teil der rechten Seite gut lesbar und dauerhaft ein Fabrikschild mit folgenden Angaben angebracht sein.“ (§ 59 StVZO)
Stelle | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 |
Europäische Union (ISO 3779) | 1-3 Welt-Herstellercode (WMI) | 4-9 fahrzeugbeschreibender Teil | 10-17 fortlaufende Nummer | ||||||||||||||
Nordamerika | 1-3 Welt-Herstellercode (WMI) | 4-8 Baureihe, Motor, Ausstattung | Prüfziffer | Modelljahr | Herstellerwerk | 12-17 fortlaufende Nummer |
Wo finde ich die FIN meines Autos?
Die Fahrgestellnummer ist an mehreren Orten im Auto und den Papieren des Fahrzeugs notiert. Die FIN steht im Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I) unter Punkt E und im Fahrzeugbrief (Zulassungsbescheinigung Teil II) ebenfalls unter Punkt E. Außerdem ist die FIN – wie die überholte Fahrgestellnummer genannt wird – an mehreren Stellen im Fahrzeug zu finden. Im Motorraum, der Fahrertür, dem Türrahmen oder B-Säule zwischen Vorder- und Hintertür, im Armaturenbrett durch die Windschutzscheibe sichtbar, im Kofferraum oder unter der Motorhaube. Die FIN wird dort sehr fälschungssicher eingeprägt. Meist wird die FIN auch auf Rechnungen von Werkstätten und der Kfz-Versicherung angegeben.
Fahrzeughistorie bei Autoverkauf
Mit der FIN und einer Abfrage der Fahrzeughistorie erhält der Fahrzeugbesitzer einen umfassenden Bericht zur Fahrzeuggeschichte des eigenen Autos. Da auch sämtliche Ausstattungsmerkmale aus einer FIN zu erkennen sind, ist so eine detaillierte und genaue Bewertung des Autos möglich. So lässt sich leicht der Verkaufswert des Autos einschätzen und ein realistischer Preis ermitteln, wenn du das Auto verkaufen möchtest.
FIN – wozu sie benötigt wird
Die FIN ermöglicht die eindeutige Identifizierung jedes Autos. So lässt sich der Halter jederzeit ermitteln. Durch den Abgleich der FIN in den Fahrzeugpapieren mit der eingestanzten FIN im Auto und dem Abgleich mit Polizei-Datenbanken sind gestohlene Fahrzeuge leicht zu erkennen. Die Fahrzeugidentifikationsnummer (englisch VIN für Vehicle Identification Number) ist auch für Werkstätten und Versicherungen nützlich. So wird sichergestellt, das bestellte Ersatzteile zum Auto passen. Aufgrund des hohen Aufwands und Verwendung an mehreren Orten innerhalb des Fahrzeugs lässt sich die FIN selbst bei schweren Beschädigungen wie Totalschäden oder Bränden für Gutachter und Versicherer häufig ablesen und das Auto somit zweifelsfrei zuordnen.
Fazit: Die Fahrgestellnummer zu prüfen, ist beim Autokauf und Autoverkauf sinnvoll und geht blitzschnell
Mit der einzigartigen Fahrzeugidentifikationsnummer lässt sich nicht nur überprüfen, ob das Fahrzeug als gestohlen gemeldet wurde. Die gesamte Unfallhistorie, Werkstattbesuche, Fahrzeugwert, Ausstattung und sogar eventuelle Herstellerrückrufe sind so vermerkt. Und für Auto-Verkäufer interessant: Die Fahrzeughistorie bietet einen detaillierten Überblick über den Restwert des Wagens.