Benzinfilter wechseln
(Foto: DuxX / shutterstock.com)

Benzinfilter selbst wechseln? Leichter gesagt als getan

Halte dein Benzin sauber
Veröffentlicht am 21.11.2022
4 Minuten Lesedauer

Bis das Benzin in den Tank gelangt, ist es ein weiter Weg. Das Rohöl wird aus der Erde gefördert, über Pipelines, Schiffe und Lastwagen in Raffinerien gebracht, aufbereitet und wieder durch Rohre und Lastwagen an die Tankstellen verteilt. Dabei wird es zwar immer wieder gefiltert, aber trotzdem können selbst auf den letzten Metern noch Verunreinigungen in den Kraftstoff gelangen. Das Gummi des Zapfschlauches wird vom Treibstoff angegriffen und bröckelt ab, Lacksplitter können in den Tank fallen, und wenn seit Jahren mal wieder ein Kunde Biodiesel tanken will, werden Spinnweben in den Tank gespült. Damit dieser ganze Dreck nicht im Motor landet, wo er die Einspritzdüsen verstopfen und die Zylinderwände zerkratzen könnte, muss er noch ein letztes Mal aus dem Benzin gefiltert werden. Dafür gibt es Benzinfilter, die normalerweise vor der Treibstoffpumpe in die Leitungen integriert sind. Wie sie funktionieren und ob man sie auch selbst wechseln kann, weiß PKW.de.

Damit das nicht passiert, reinigt der Benzinfilter den Kraftstoff, noch bevor er wichtige Komponenten erreicht. Allerdings sollte dieses Bauteil natürlich regelmäßig gewechselt oder zumindest gewartet werden. Wenn man nur in Europa unterwegs ist, kann man getrost ein paar Jahre warten, bis ein neuer Benzinfilter nötig wird. Aber wenn man weiter nach Osten oder Süden fährt, sollte man zumindest ein oder zwei Ersatzteile ins Gepäck packen. Nicht überall werden Benzinlieferungen so streng kontrolliert wie hier, und es soll sogar schon vorgekommen sein, dass arglosen Abenteurern Benzin verkauft wurde, das mit Wasser oder Altöl gestreckt war. Wenn man nicht ein absolut kugelsicheres Fahrzeug sein Eigen nennt, ist ein guter Benzinfilter auf solchen Reisen unerlässlich.

Benzinfilter wechseln: Das sind die Gründe

In die Brennkammern eines Verbrennungsmotors sollten nur zwei Dinge gelangen: Benzin und Luft. Wasser, Dreck oder sogar Metallteile sorgen früher oder später dafür, dass das, was eben noch ein Auto war, zu einem sperrigen Metallklumpen wird, der wahrscheinlich nur noch Schrottwert hat.

Benzinfilter wechseln: Je nach Auto eine andere Prozedur

Was aber, wenn du am Ende der Welt stehst und der Motor plötzlich stottert oder nicht mehr richtig zieht? Kann man den Austausch des Benzinfilters dann selbst in die Hand nehmen? Im Prinzip ja. Wer sich aber schon nach dem gemeinsamen Zusammenbau eines Ikea-Regals scheiden lässt und einen Nervenzusammenbruch bekommt, der sollte auf keinen Fall den Benzinfilter selbst wechseln. Ein wenig handwerkliches Geschick wird schon benötigt. Außerdem kann man kaum eine allgemeingültige Anweisung geben, weil es eine Vielzahl verschiedener Systeme gibt. Viele Benzinfilter werden mit gegenläufigen Sechskantmuttern befestigt, andere setzen auf ein herstellerspezifisches System, für das ein Spezialwerkzeug benötigt wird. Wieder andere sind einfach mit Schlauchschellen befestigt.

Für alle Modelle gilt aber: Achte darauf, dass kein Benzin auf den Boden tropft, trage Handschuhe und eine Schutzbrille und natürlich solltest du mit dem Rauchen warten, bis du nicht mit mehreren Litern hochentzündlicher Flüssigkeit hantierst.

Benzinfilter-Person mit Handschuh hält gelben Filter hoch
Wenn du gut vorbereitet bist, kannst du auch selber den Benzinfilter wechseln. (Foto: Daria Nipot / Shutterstock.com)

Benzinfilter doch selbst wechseln: Unsere Tipps

Wenn du darauf bestehst, deinen Benzinfilter selbst zu wechseln oder einfach nicht die Wahl haben, weil du diesen Artikel irgendwo im Hinterland von Uganda liest, haben wir ein paar Tipps für dich: Erstens, achte auf Leoparden, Elefanten und Löwen. Wir wissen aus Erfahrung, dass man sich auf dem Rücken unter einem Auto liegend nur sehr schwer gegen Großkatzen oder andere Wildtiere verteidigen kann. Lange Geschichte.

Zweitens solltest du darauf achten, dass der Tank fast leer ist, bevor du den Benzinfilter wechselst. Dadurch wird verhindert, dass literweise Benzin in den Wüstenboden vergossen wird.

  • Ziehe die Sicherung für die Benzinpumpe, bevor du anfängst.
  • Wenn du fertig bist, stecke die Sicherung wieder ein und schalte für ein paar Sekunden die Zündung an und dann wieder aus, bevor du den Motor anlässt.
  • Das sollte die Einspritzpumpe wieder einschalten und genug Benzin zum Motor befördern, um ihn problemlos anlassen zu können.
  • Lass den Motor laufen und sieh noch einmal nach, ob die Benzinleitungen, die du eben wieder angebracht hast, auch dicht ist.