Wer einmal in die USA gereist ist und dort ein Auto gemietet hat, der musste es schon lernen: Die manuelle Gangschaltung, die nicht nur hierzulande, sondern in weiten Teilen der Welt zur Standardausrüstung eines jeden Autos gehört, wird immer mehr von einem automatischen System verdrängt. Automatikschaltungen haben eine Menge Vorteile, können aber eine Herausforderung sein, wenn man noch nie ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe bedient hat. PKW.de zeigt dir, wie leicht das Fahren mit einem Automatikauto ist und bereitet dich auf den Umgang mit einem solchen vor.
Welche Vorteile haben Automatikautos?
Alle Automatikschaltungen funktionieren nach demselben Prinzip: Das System wählt nicht nur für jede Situation den richtigen Gang, sondern es übernimmt auch das Schalten und die Bedienung der Kupplung. Das heißt, dass Automatikautos auch unter Verwendung nur eines Beins gefahren werden können, denn das Auskuppeln vor dem Schaltvorgang fällt weg.
Der größte Vorteil eines solchen Systems ist, dass der Motor immer im optimalen Drehzahlbereich arbeiten kann. Je nach Abstimmung des Systems sorgt ein automatisches Getriebe für bessere Dynamik oder erleichtert beispielsweise das Ziehen eines Anhängers.
Tatsächlich hatten frühere Systeme den massiven Nachteil, den Benzinverbrauch zu erhöhen. Mittlerweile sind Automatikgetriebe deutlich spritsparender. Aktuelle Wandlerautomatik- oder Doppelkupplungsgetriebe können durchaus mit traditionellen Handschaltgetrieben mithalten. An sich sind Automatikautos also eine super Sache, oder?
Fahrspaß trotz Automatik?
Automatikfahrzeuge galten lange Zeit als “Faulpelz”-Wagen und hatten den Ruf, dass es langweilig wäre, sie zu fahren. Durch das fehlende Schalten ist man tatsächlich unterwegs weniger beschäftigt, aber ist das nicht gut? Schließlich kann man sich dadurch besser auf andere Dinge wie beispielsweise den Verkehr, Beschilderungen oder Fußgänger konzentrieren. Manche meinen, dass das Fahren mit Gangschaltung mehr Spaß macht. Wir von PKW.de denken, das kommt ganz auf das Auto an, denn Fahrspaß ist ja nicht nur an das Getriebe, sondern auch an Aspekte wie Tempo, Beschleunigung und Kurvenverhalten geknüpft. Und lassen sich diese nicht besser auskosten, wenn man keine Zeit zum Kuppeln verwendet?
Wofür stehen die Kürzel D, P, R und N? Und welche Pedale benutze ich?
Wenn man an den Gebrauch einer Handschaltung gewöhnt ist, kann es zunächst ziemlich verwirrend sein, ein Automatikauto zu fahren. Man wird wohl einige Male mit dem linken Fuß ins Leere treten, bis man sich an das fehlende Kupplungspedal gewöhnt hat. Mit einem Automatikauto zu fahren, wird dann aber extrem einfach: Der Gangwahlhebel muss (bei gedrückter Bremse) nur auf „D“ für Drive gestellt werden. Wenn dann die Bremse losgelassen wird, fährt das Auto mit Standgas an. Das Gaspedal beschleunigt, logischerweise, das Auto weiter. „R“ steht für den Rückwärtsgang, „N“ für Neutral, also den Leerlauf, und „P“ steht für Parken. Vor dem Gangwechsel muss das Auto stehen und die Bremse durchgedrückt werden. Die Pedale für Bremse und Gas sind übrigens an der gleichen Stelle wie auch in einem Fahrzeug mit manueller Gangschaltung und man sollte sie mit dem rechten Fuß bedienen. Im Prinzip also ganz einfach. Neuere Automatikwagen haben manchmal außerdem einen Halbautomatik-Modus, bei dem man durch Schaltwippen hinter dem Lenkrad die Gänge manuell wechseln kann. Der rechte Schalter legt einen höheren Gang ein, der linke einen niedrigeren.
Wie selten sind Automatikautos auf deutschen Straßen?
Einen Automatikwagen zu fahren, hat also viele deutliche Vorteile, insbesondere, wenn man viel in der Stadt unterwegs ist. Außerdem sind Autofahrer, die sich nicht aufs Kuppeln und Schalten konzentrieren müssen, häufig sicherer unterwegs. Das haben auch die meisten Autohersteller erkannt und bewerben die immer günstigeren Automatikautos verstärkt. 2018 wurde etwa jeder zweite Neuwagen mit einem Automatikgetriebe hergestellt, 2000 war es nur jeder fünfte Wagen. Besonders bei SUVs und Limousinen im höheren Preissegment werden häufig automatische Gangschaltungen bevorzugt, während bei Klein- und Kompaktwagen manuelle Gangschaltungen die Regel sind. Der Trend zeigt also deutlich die steigende Nachfrage, was Automatikautos betrifft.