Schwindel, Betrug und Abzocke – der große Gebrauchtwagenmarkt in Deutschland zieht nicht nur Schnäppchenjäger, sondern auch unzählige erfindungsreiche Betrüger und dreiste Händler an. Damit du beim Autokauf nicht auf die miesen Maschen der Trickser hereinfällst, haben wir hier die gemeinsten Betrügereien für dich zusammengestellt.
- Die dreisten Betrugsmaschen zwielichtiger Händler - Kennst du sie alle?
- Wie umgehen Autoverkäufer die Sachmängelhaftung?
- Was bedeuten die Begriffe „Bastlerauto“ und „Mängelliste“?
- Wie bemerkt man die Manipulation des Tachos?
- Zwielichtige Angebote aus dem Ausland - was kann passieren?
- Überfall beim Autokauf - kommt das wirklich vor?
Die dreisten Betrugsmaschen zwielichtiger Händler - Kennst du sie alle?
Der Autokauf im Internet verspricht schnelle Schnäppchen, doch noch schneller als man sich versieht, ist man einem Schwindler auf den Leim gegangen. Nicht alle Interessenten geraten an einen seriösen Anbieter. Der Grund: Auf dem riesigen Online-Gebrauchtwagenmarkt in Deutschland wechseln jährlich mehr als sieben Millionen Fahrzeuge den Besitzer – ein Millionengeschäft. Und wo ein großer Markt ist, sind auch einfallsreiche Händler mit betrügerischen Maschen nicht weit. Wir möchten dich vor unangenehmen Überraschungen bewahren und stellen dir nachfolgend die fiesen Tricks der Schummler vor.
Wie umgehen Autoverkäufer die Sachmängelhaftung?
Gebrauchtwagenkäufer verfügen über weitreichende Rechte in Bezug auf die Sachmängelhaftung. Diese Gewährleistung umfasst Ansprüche des Käufers, wenn der gewerbliche Händler bewiesenermaßen mangelhafte Ware liefert. Für windige Verkäufer erscheint es attraktiv diese Sachmängelhaftung im Kaufvertrag zu umgehen. Eine beliebte Masche ist dabei der sogenannte Strohmann-Trick, bei dem der Händler zuerst als professioneller Kaufmann auftritt und anschließend erklärt, er würde nur als Vermittler im privaten Kundenauftrag handeln. Der Clou: Private Verkäufer sind nicht zur gesetzlichen Sachmängelhaftung verpflichtet. So lassen sich Autos mit Macken über Wert verkaufen. Überprüfe unbedingt den Kaufvertrag und sichere dich vertraglich gegen Mängel ab.
Was bedeuten die Begriffe „Bastlerauto“ und „Mängelliste“?
Eine weitere beliebte Masche ist das Anheften umfangreicher Mängellisten, um der gesetzlichen Pflicht der Sachmängelhaftung zu entgehen. Auch wenn in den Anzeigen für relativ hochwertig wirkende Fahrzeuge Begriffe wie „Bastlerauto“ oder „geringe Restlaufzeit“ auftauchen, ist Vorsicht geboten. Mit diesen Floskeln versuchen Händler schon vorab, die Sachmängelhaftung auszuschließen – „man habe den Kunden ja über den kläglichen Zustand des Autos informiert“. Am besten überprüfst du die Mängellisten sehr genau oder lassen direkt die Finger von solchen Fahrzeugen.
Wie bemerkt man die Manipulation des Tachos?
Es ist eine einfache Anpassung, mit der sich der Verkaufswert eines Fahrzeugs signifikant erhöhen lässt – die Rede ist von der allseits beliebten Tachomanipulation. Dem Gebrauchtwagen wird ein bisschen Fahrleistung vom Tacho genommen und schon lässt sich deutlich mehr Geld für das Auto verlangen. Das technische Gerät und Know-how für den Tacho-Betrug ist schon für wenig Geld im Internet zu bekommen. Wenn der äußere Zustand des Fahrzeugs nicht zum angeblichen Kilometerstand passt, solltest du stutzig werden. Wirf dazu einen Blick auf alte Berichte von Haupt- und Abgasuntersuchungen, Eintragungen im Scheckheft, Ölwechsel-Aufkleber und Reparatur-Rechnungen. Wenn der Verkäufer dir diese Belege nicht zeigen will, solltest du ihm deine Bedenken erklären und seine Reaktion abwarten.
Vor dem Kauf eines Gebrauchtwagens, solltest du immer die Fahrgestellnummer prüfen. Die FIN (Fahrzeugidentifikationsnummer) steht in allen Papieren des Fahrzeugs und ist an mehreren Stellen im Auto selbst eingestanzt. So fallen als gestohlen gemeldete Wagen direkt auf und du kannst kontrollieren, ob die Tachostände mit den Wartungen und Reparaturen übereinstimmen.
Zwielichtige Angebote aus dem Ausland - was kann passieren?
Manche Angebote sind zu gut, um wahr zu sein. Du stoßt auf ein vermeintliches Schnäppchen, der Verkäufer des gebrauchten Preiswunders sitzt im Ausland und hat natürlich eine passende Story parat. Es gilt, die Firmenpleite abzuwenden oder einem kranken Familienmitglied zu helfen – und dann kommt der Haken: Zur Verdeutlichung der ehrlichen Kaufabsicht soll der Käufer eine Anzahlung über einen Bargeldtransfer-Service wie Western Union oder an eine Speditionsfirma leisten. Wie man sich denken kann, sind nach der Überweisung das Geld und auch der vermeintliche seriöse Internetauftritt des Verkäufers spurlos verschwunden. Fahrzeuge aus dem Ausland zu kaufen und zu importieren, kann sich aber auch lohnen.
Überfall beim Autokauf - kommt das wirklich vor?
Du hast deinen Traumwagen gefunden und nun steht die Bargeldübergabe an? Wenn der Verkäufer einen seltsamen Treffpunkt vorschlägt, solltest du skeptisch werden. Es sind einige Fälle bekannt, in denen die Käufer mit den Taschen voller Bargeld in Unterführungen, Hinterhöfe und Seitengassen gelockt und anschließend brutal ausgeraubt wurden. Die Polizei rät, derartige Übergaben möglichst nicht abends oder an verlassenen Orten stattfinden zu lassen. Nimm eine zweite Person mit und bestehe auf einen sicheren Übergabeort zum Beispiel in einer Bank.