Schiff im Hafen
(Foto: Sky Cinema / shutterstock.com)

Auto exportieren: Schick dein Fahrzeug auf Weltreise

Warum es keinen Sinn macht, sein Auto selbst zu exportieren
Veröffentlicht am 24.11.2022
4 Minuten Lesedauer

Dein altes Auto scheint am Ende? Es hustet und keucht und fühlt sich an, als dürfte es sich eigentlich nicht mehr bewegen? Was wir als unhaltbaren Zustand ansehen, bedeutet in vielen afrikanischen Ländern nur eine leichte Unannehmlichkeit, und so wird vielen Fahrzeugen, die hierzulande die letzte Fahrt auf den nächsten Schrottplatz antreten müssten, ein zweites Leben auf dem afrikanischen Kontinent geschenkt. Allerdings kann man, aus vielen verschiedenen Gründen, nicht einfach die Fahrt in den Senegal antreten. Um ein Auto exportieren zu dürfen, muss man natürlich einen Haufen Papierkram bearbeiten und an die ein oder andere Stelle auch ein bisschen Geld zahlen. Was passieren muss, damit du ein Auto ausführen darfst, weiß PKW.de.

Auto exportieren, wenn der TÜV nein sagt?

Autos, die beispielsweise keine gültige Abgasuntersuchung mehr haben, dürfen hierzulande nicht mehr auf öffentlichen Straßen gefahren werden. Südlich von Europa hat man meist nicht den Luxus, sich mit Emissionswerten zu beschäftigen. Wenn es fährt, ist es gut genug. Besonders ältere deutsche Dieselautos mit Klimaanlage sind hier sehr begehrt und fristen ein aufregendes Leben als Taxi oder Kleinbus. Ein Auto, das mit 200.000 Kilometern auf dem Kilometerzähler in Afrika ankommt läuft gerne nochmal ein halbe Million Kilometer. Zwar wächst, wie in den meisten Entwicklungsländern, die Mittelschicht. Trotzdem können sich hier nur die wenigsten einen Neuwagen leisten. Gebrauchte Fahrzeuge aus der EU sind hier also der ideale Kompromiss. Autoexporteure haben den afrikanischen Markt längst für sich entdeckt.

Händler verdienen am Autoexport

Natürlich kannst du dein Auto an einen solchen Händler verkaufen oder es exportieren lassen. Eine weitere Möglichkeit, wie man sein Auto exportieren kann, ist der epischste Roadtrip aller Zeiten: Von Deutschland durch Frankreich und Spanien nach Gibraltar, von dort mit der Fähre über die Straße von Gibraltar in die Enklave Ceuta und weiter durch Marokko, die Westsahara und Mauretanien bis in den Senegal oder noch weiter. Nimm genug Wasser, eine kugelsichere Weste und industrielle Mückennetze mit. Wer den Mittelweg gehen und sein Auto selbst exportieren will, hat es noch etwas schwerer, denn dann muss man sich mit der Bürokratie auseinandersetzen.

Immerhin: Autoexporte sind Ausfuhrzollfrei

Die gute Nachricht zuerst: Eine Gebühr für die Ausfuhr von Gebrauchtwagen gibt es nicht. Die schlechte: Mit den Zollbestimmungen muss man sich, wenn man ein Auto exportieren will, trotzdem auseinandersetzen. Um Warenströme kontrollieren und protokollieren zu können, teilen die Zollbehörden jedem Fahrzeug eine Identifikationsnummer zu. Beträgt der Wert des Fahrzeuges allerdings unter 1.000 Euro, genügt eine mündliche Mitteilung der Ausfuhrabsicht. Wer sein Auto aus eigener Kraft aus dem Land bringen will, braucht außerdem ein Ausfuhrkennzeichen, welches bei der örtlichen Zulassungsstelle beantragt werden kann. Kompliziert wird es, wenn du auch die Logistik der Ausfuhr selbst stemmen willst. Plätze auf einem Autotransportschiff sind zwar nicht so schwer zu bekommen, wie Parkplätze in der Düsseldorfer Innenstadt, aber die beiden Unterfangen sind durchaus miteinander vergleichbar.

Autoexporte sind teuer und kompliziert

Je nach Zielort kostet der Autotransport auf einem Schiff zwischen 500 und 3.000 Euro. Dabei hängt der Preis weniger von der Distanz und mehr von den Umständen im Zielland ab. Fahrten durch Piratengebiete lassen sich die Reedereien beispielsweise fürstlich bezahlen. Und dann wäre da noch die Einfuhr im Zielland: Je nach der politischen Situation kann eine heftige Zollgebühr oder eine nicht weniger Heftige „Privattransaktion“ an den nächsten Beamten fällig werden.

Fazit: Für Privatleute lohnt es sich kaum, sein Auto zu exportieren, um es zu verkaufen

Allerdings gibt es in jeder deutschen Stadt mindestens einen Autohändler, der deinen Wagen gerne ankauft und ihn dann an einen Kontaktmann in Afrika liefert, der in vor Ort verkauft. Noch einfacher geht es allerdings mit PKW.de. Hier wirst du dein Auto am schnellsten los, und zwar ganz ohne Exportsorgen.