Autofahrer lieben es – das Gefühl nach einer gründlichen Autowäsche. Aber bei hartnäckigem Schmutz reicht eine einfache Wäsche vielleicht nicht aus. Eine Autoaufbereitung – ob professionell oder im Do-it-yourself-Verfahren ist mehr Aufwand, der sich jedoch lohnt. Besonders kurz vor dem Verkauf des Gebrauchtwagens ist es bares Geld wert, sein Auto aufbereiten zu lassen. Wir zeigen dir Schritt für Schritt, wo du beim Selbermachen sparen kannst – und wo du lieber auf einen Profi setzen solltest.
- Auto aufbereiten – warum?
- Auto aufbereiten – Schritt 1: Die Autowäsche
- Auto aufbereiten – Schritt 2: Polieren und Wachsen
- Auto aufbereiten – Schritt 3: Innenraumreinigung
- Auto aufbereiten – Schritt 4: Dichtungen und Gummis pflegen
- Professionelle Autoaufbereitung – wann ist sie nötig?
- Professionelle Autoaufbereitung – die Kosten
Auto aufbereiten – warum?
Sein Auto aufbereiten lohnt sich – besonders kurz vor dem Auto-Verkauf. Eine professionelle Autoaufbereitung kostet zwar zwischen 250 und 750 Euro, aber ein gut gepflegter Gebrauchtwagen kann laut ADAC einen bis zu 15 Prozent höheren Verkaufswert erzielen. Gerade bei Autos, die schon länger beim selben Besitzer sind, macht sich gründlichere Pflege beim Zustand und damit beim Wiederverkaufswert deutlich bemerkbar.
Mit etwas Einsatz lässt sich bei der Autoaufbereitung vieles selbst erledigen. Größere Verschmutzungen, Brandlöcher oder Kratzer kannst du gezielt von einer Werkstatt aufbereiten lassen und so die teureren Komplettpakete vermeiden.
Der richtige Ort, um dein Auto aufzubereiten ist ein Selbstbedienungswaschplatz einer Tankstelle oder Waschstraße. Dort hast du Staubsauger und möglicherweise Hochdruckreiniger zur freien Verfügung und die umweltgerechte Entsorgung der Abwässer ist gewährleistet.
Auto aufbereiten – Schritt 1: Die Autowäsche
Wie bei der klassischen Autowäsche (Auto richtig waschen) beginnst du beim Auto aufbereiten auch mit Wasser und Druck – von außen. Grober Schmutz, Vogelkot, Streusalz und Baumharz lassen sich am besten mit einem Hochdruckreiniger entfernen. Mit einem Abstand von 30 Zentimetern lässt du das Wasser am effizientesten für dich arbeiten und reinigst so das ganze Auto. Du fängst am besten am Dach an und arbeitest dich dann um das Fahrzeug herum nach unten durch. Ist der grobe Schmutz beseitigt, folgt der zweite Durchgang
Handwäsche – die gründliche Reinigung
Lauwarmes Wasser, etwas Auto-Shampoo (oder Spülmittel), einen Schwamm oder Faser-Handschuh und ein Mikrofaser- oder Ledertuch – mehr benötigst du nicht für diesen Durchgang. Im Idealfall hast du zwei getrennte Wassereimer. In einem wäscht du den Schwamm aus, im zweiten Eimer ist das saubere Wasser mit Auto-Shampoo. Wieder arbeitest du dich – beginnend am Dach – rund um dein Auto bis nach unten durch. Danach kommt nochmal der Hochdruckreiniger zum Einsatz. Mit ihm entfernst du die letzten Shampoo-Rückstände.
Mit einem weichen Mikrofasertuch oder Lederlappen trocknest du jetzt dein Auto – wieder von oben nach unten, in kreisenden Bewegungen ab.
Dein Auto reinigst du am besten im Schatten und bei gemäßigten Temperaturen. Bei Hitze und direkter Sonneneinstrahlung trocknen Wasser und Reiniger zu schnell – es entstehen Streifen und Flecken.
Felgenreinigen – Vorsicht bei hartnäckigem Bremsstaub
Damit auch deine Felgen wieder glänzen, kommen Hochdruckreiniger und eine weiche Bürste zum Einsatz. Bei hartnäckig eingebranntem Bremsstaub hilft spezieller Felgenreiniger. Hier musst du unbedingt auf die korrekte Anwendung achten – sonst können die enthaltenen Chemikalien die Felgen angreifen.
Auto aufbereiten – Schritt 2: Polieren und Wachsen
Wenn das Auto nach einer gründlichen Autowäsche wieder wie neu glänzt, gilt es diesen Zustand lange zu bewahren. Vor dem Polieren sollten die letzten Details des Autos gereinigt werden: Herstellerembleme, die Rillen des Kühlergrills oder die Lücken zwischen den Karosserieteilen reinigst du am besten mit einem feinen Pinsel.
Ist auch die letzte Rille vom Dreck befreit, folgt das Polieren. Mit einem Polierschwamm reibst du – per Hand – in kleinen kreisenden Bewegungen vom Dach ums Auto herum abwärts die Politur auf den Lack. Je nach Zustand wählst du den Schleifmittelanteil der Lack. Dabei gilt: Umso verwitterter der Lack, desto höher muss der Schleifmittelanteil in der Politur sein. Mit einem Mikrofasertuch geht es nun ans Nachpolieren, bis der Lack sich wieder glatt anfühlt. Damit der Glanz möglichst lange hält kannst du anschließend dein Auto wachsen oder professionell versiegeln lassen. Beim klassischen Auto-Hartwachs aus Carnaubawachs trägst du etwas Wachs auf den Lack auf. Nach dem Einwirken wischst du es mit einem Mikrofasertuch ab.
Beim Polieren musst du die Scheinwerfer aussparen. Da hierbei Kunststoff abgetragen wird, veränderst du die Scheibe des Scheinwerfers und damit die Bauart (§ 22a Nr.7 StVZO). Somit erlischt die Betriebserlaubnis!
Auto aufbereiten – Schritt 3: Innenraumreinigung
Der erste Durchgang beim Reinigen des Innenraums erfolgt mit dem Staubsauger – entweder mit dem eigenen und einem schmalen Düsenaufsatz oder den verfügbaren Staubsaugern an Tankstellen oder Waschanlagen. So lassen sich alle schmalen Ritzen in den Innenräumen von Krümeln und Staub befreien. Vorsicht bei weichen Kunststoffoberflächen, die harten Plastikaufsätze hinterlassen Kratzer.
Anschließend wischst du mit einem Mikrofasertuch über Armaturen, Polster und Verkleidungen. Bei hartnäckigen Verschmutzungen kannst du auf Wasser mit Spülmittel oder speziellen Auto-Innenreiniger zurückgreifen. Bei tiefem Schmutz in den Sitzen des Autos hilft ein Nasssauger. Die betreffende Stelle wird eingeschäumt, die Flüssigkeit bindet den Schmutz und wird dann aufgesaugt. Um dem Innenraum wieder glänzen zu lassen, kommt spezielles Cockpitspray für die Kunststoff- oder Glattlederflächen zum Einsatz.
Auto aufbereiten – Schritt 4: Dichtungen und Gummis pflegen
Die Gummidichtungen um Fenster und Türen sind sensibel. Besonders bei draußen geparkten Autos werden sie mit dem Laufe der Zeit unansehnlich und porös. Schlecht für den Wert des Autos – denn so kann vermehrt Feuchtigkeit in den Innenraum gelangen und den Zustand des Fahrzeugs weiter verschlechtern. Mit einem Pflegestift aus Hirschtalg oder Vaseline bleiben die Dichtungen geschmeidig. Matte oder ausgeblichene Zierleisten lassen sich mit Kunststoffreiniger säubern und mit Tiefenpflege aus dem Fachhandel wieder in den Ursprungszustand färben.
So wirkt das Auto bei einer Betrachtung bei einem potenziellen Verkauf deutlich hochwertiger und besser gepflegt. Und auch bei der Probefahrt dringen weniger Wind- und Fahrgeräusche in den Innenraum.
Professionelle Autoaufbereitung – wann ist sie nötig?
Besonders bei hartnäckigen Flecken, größeren Schäden wie Rissen, Brandlöchern oder Gerüchen bei Raucherautos muss manchmal der Profi her. Mit speziellen Werkzeugen und Chemikalien wird das Auto komplett gereinigt. So werden selbst gröbere Gebrauchsspuren beseitigt; mit positiven Auswirkungen auf den möglichen Verkaufspreis.
Professionelle Autoaufbereitung – die Kosten
Eine professionelle Autoaufbereitung kann jedoch teuer werden. Sparen kann, wer viel selbst erledigt und nur einzelne Details wie Motorwäsche oder das Flicken von Brandlöchern den Profis überlässt.
Außenreinigung komplett | 150 bis 280 Euro |
Auto polieren | 50 bis 150 Euro |
Autolack aufbereiten | je nach Zustand |
Innenreinigung komplett | 80 bis 170 Euro |
Geruchsentfernung | 50 bis 80 Euro |
Lederpflege | 30 bis 70 Euro |
Polsterreinigung | 50 bis 100 Euro |
Unterbodenwäsche | 20 bis 100 Euro |
Motorwäsche | 40 bis 60 Euro |
Fazit: Das Auto aufbereiten ist zeitintensiv, lohnt sich aber spätestens vor dem Verkauf.
Wer selbst Hand anlegt, kann vieles mit etwas Einsatz und Hausmitteln erledigen und so sparen. Bei größeren Löchern oder sensiblen Teilen wie einer Motorwäsche sollten Laien zu einer professionellen Werkstatt. Und trotz der Kosten von 250 bis 750 Euro kann sich das lohnen – willst du dein Auto verkaufen, erhältst du bis zu 15 Prozent mehr Geld für ein optimal gepflegtes Fahrzeug. Und falls du dein Auto privat verkaufen willst: Mit unserem Kaufvertrag-Muster bist du auf der sicheren Seite.