Damit der Gebrauchtwagen lange schön bleibt, ist häufig etwas mehr Arbeit als nur die halbjährliche Fahrt durch die Waschstraße vonnöten. Autolack wird mit Wachs versiegelt, aber diese Versiegelung kann unter verschiedensten Umwelteinflüssen leiden. Im Winter greift Streusalz die Oberfläche an, im Sommer macht direkte Sonneneinstrahlung das Wachs so weich, dass Insekten und Pflanzenpollen daran hängen bleiben. Experten empfehlen, das Autowachs einmal jährlich zu erneuern, auf jeden Fall lohnt sich die Behandlung aber nach dem Kauf eines Gebrauchtwagens.
Autowachs aus der Natur
Die Bestandteile von Autowachs sind tatsächlich auch in vielen Kosmetikprodukten zu finden. Mandelöl, Bienenwachs und selbst Aloe Vera sind in vielen Lackversiegelungen enthalten. Besonders beliebt ist aber das Wachs der Carnaubapalme. Diese Pflanze produziert das härteste, natürlich vorkommende Wachs. Der Stoff hat einen hohen Schmelzpunkt von 87 Grad Celsius, was ihn unempfindlich für Sonneneinstrahlung und damit als Autowachs perfekt macht. Das Carnaubawachs wird mit anderen Sorten und Zusätzen gemischt, damit es leichter aufgetragen werden kann, und in kleinen Dosen verkauft.
Autowachs Vorbereitung
Soll das Fahrzeug aufbereitet werden, kann es sich lohnen, vor der Versiegelung die alte Wachsschicht abzutragen. Dazu kann man Spülmittel verwenden, das allerdings nicht mit den Gummidichtungen an Türen und Fenstern in Berührung kommen sollte. Häufig wird auch Isopropanol empfohlen, das aber nicht nur sehr leicht entzündlich, sondern auch sehr umweltschädlich ist. Eine sanfte, aber gründliche Wäsche mit Spülmittel sollte also genügen, um die alte Versiegelung zu entfernen. Jetzt ist Vorsicht geboten, denn der unversiegelte Lack ist extrem anfällig für Umwelteinflüsse wie Pollen und Vogelkot.
Autowachs auftragen – So geht’s
Autowachs besteht zwar zu einem großen Teil aus natürlichen, ungiftigen Produkten, trotzdem enthalten die meisten Produkte auch Bestandteile, die die Haut schädigen können. Darum gehören Einweghandschuhe zur Grundausrüstung beim Autowachsen. Das Wachs muss sparsam auf einen weichen Schaumstoffapplikator aufgetragen und in engen Kreisbewegungen auf dem Lack verteilt werden. Teile aus Plastik und Gummi dürfen nicht mit dem Wachs in Berührung kommen, sie müssen vorher abgeklebt werden.
Keine Sorge bei Rückständen
Wenn das Wachs aufgetragen ist, erschrecken sich viele Laien zunächst: Die Oberfläche sieht furchtbar aus, der Lack ist ruiniert. Keine Sorge: Die Versiegelung muss zuerst für einige Stunden trocknen, damit sich Lösungsmittel und Emulgatoren vom Wachs trennen und verdampfen können. Der Fingerwischtest gibt Aufschluss darüber, ob die Versiegelung nachgewischt werden kann: Wische mit dem Finger sanft über den Lack. Bleibt eine glänzende Oberfläche zurück, können die Reste mit einem weichen Tuch abgewischt werden. Und siehe da: Der Lack glänzt, als wäre er eben erst aufgetragen worden.
Autowachs zur Wertsteigerung
Natürlich ist es mit einer neuen Schicht Wachs nicht getan. Vor dem Auftragen der neuen Schicht sollte der Lack gründlich poliert den Dreck einfach in die Wachsschicht einarbeiten. Die neue Versiegelung für den Autolack sieht aber nicht nur gut aus, sie kann beim Verkauf eines frisch gewachsten Gebrauchtwagens auch eine ordentliche Wertsteigerung mit sich bringen.