Hologramm mit Laptop als Hintergrund
(Foto: Peshkova / shutterstock.com)

So hoch ist der Wertverlust bei einem Neuwagen!

Wir verraten dir, wie du den Wertverfall deines Autos begrenzt
Veröffentlicht am 30.11.2022
4 Minuten Lesedauer

Neuwagen verlieren sehr viel schneller an Wert als Gebrauchtwagen. Wer beim Autokauf clever sein möchte, entscheidet sich deshalb am besten für die Secondhand-Variante. Doch auch beim Neuwagenkauf gibt es Maßnahmen, um dem Wertverfall gegenzusteuern. Wir erklären dir, wie man den Wertverlust eines Neuwagens gering halten kann.

Wertverlust bei Neuwagen – wie dramatisch sind die Einbußen?

Autobesitzer sollten sich bewusst sein, dass ein Fahrzeug bereits mit dem ersten Tag der Zulassung Kosten verursacht. Und dies nicht nur allein in Form von Steuern, Versicherungen und Kraftstoffkosten. Den größten Posten nimmt der Wertverlust ein, doch dieser wird von Autofahrern gerne verdrängt, ganz besonders von Neuwagenkäufern. So beträgt der Wertverlust eines Neuwagens bei einer Fahrleistung von rund 15.000 Kilometern im ersten Jahr bereits 10 % bis 25 % des ursprünglichen Kaufpreises. Die nächsten zwei Jahre ist der monetäre Verlust zwar nicht mehr so eklatant, aber dennoch hat sich nach drei Jahren der Wert vieler Fahrzeugmodelle bereits halbiert. Wer sein Auto dann verkaufen möchte, erlebt häufig einen Schreck. Nach diesen ersten 3 Jahren nimmt der Wert nicht mehr so stark ab, man kann pauschal mit etwa 5 % pro Jahr rechnen.

Wenn Ihr Auto ein Unfallauto ist, ist es auf dem Gebrauchtwagenmarkt leider deutlich schwerer zu verkaufen. Daher zahlt bei einem fremdverschuldeten Unfall auch die Versicherung des Verursachers einen Pauschalwert zum Ausgleich des starken Wertverlust.

Diese Faktoren haben außerdem Einfluss auf den Wertverlust: Autotyp, Zustand, Markenimage, Antriebsart, Laufleistung und Marktgängigkeit. Je nach Fahrzeugsegment haben verschiedene Faktoren einen unterschiedlich starken Einfluss. Bei SUVs oder Limousinen in der oberen Mittelklasse spielt zum Beispiel der Pflegezustand des Wagens eine sehr große Rolle, bei Kleinstwagen hingegen ist dies wenig ausschlaggebend. Auch bestimmte Ausstattungsmerkmale sind je nach Fahrzeugklasse mehr oder weniger relevant.

Verlust begrenzen – was kann ich tun?

Daher ist die Kaufentscheidung zugunsten eines jungen Gebrauchtwagens oftmals die klügere. Denn was Verkäufer schockiert, erfreut wiederum den Autokäufer: Denn nach drei Jahren ist der größte Wertverlust bei einem Gebrauchtwagen bereits erreicht und man kann von einem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis profitieren. Auch Jahreswagen sind eine preisgünstige Alternative zum Neuwagen.

Doch Käufer eines Neuwagens können dem Wertverlust ihres Fahrzeuges entgegenwirken und für mehr Wertstabilität sorgen. Wie hoch tatsächlich der Wertverlust eines Autos ist, hängt vor allem vom Baujahr und der Kilometerleistung ab, aber auch in welchem optischen und technischen Pflegezustand sich das Fahrzeug befindet. Wer den Wertverlust seines Neuwagens möglichst gering halten möchte, sollte ihn nicht nur entsprechend pflegen, sondern schon beim Kauf gravierende Fehler vermeiden. Ein aktueller TÜV und ein sorgfältig gepflegtes Scheckheft mit regelmäßig eingetragenen Inspektionen ist ein Pluspunkt beim Verkauf.

Wenn du ein Auto kaufen möchtest, das sich später zu einem guten Preis wiederverkaufen lässt, solltest du etwa bei der Farbe und der Ausstattung mit Bedacht handeln. So etwa ist eine auffällige Lackierung eher hinderlich beim Verkauf und schmälert die Erfolgsaussichten auf einen guten Preis. Besser ist dagegen eine Autofarbe wie Schwarz oder Silber zu wählen. Zudem können Ausstattungsmerkmale wie eine Klimaautomatik oder Assistenzsysteme wie ESP, Einparkhilfe oder eine Rückfahrkamera für mehr Wertstabilität sorgen und damit die Einbußen beim Wiederverkauf mindern.

Auch die Antriebsart beeinflusst die Wertstabilität: Während Diesel-Fahrzeuge wegen dem “Dieselskandal” besonders mit Euro-5-Norm deutlich weniger gefragt sind als früher, kann man für ihre Nachfolger mit Euro 6a, 6b oder 6c noch keine verlässliche Aussage treffen. Deutlich sicherer scheinen die Diesel zu sein, die der Euro-6d-Norm entsprechen. Überraschend wertstabil sind hingegen Elektroautos – ihr Wertverlust liegt nach 4 Jahren etwa bei 40 % und damit niedriger als bei vergleichbaren Benzinern.

Die Wertverlust eines Neuwagens wird aber auch durch die Wahl der Marke beeinflusst. So erweisen sich laut eines aktuellen Restwert-Rankings von Schwacke vor allem Land Rover und Porsche als besonders wertstabile Automarken, aber auch Dacia, Mini sowie die deutschen Premiumhersteller BMW und Audi stehen bei den Ölpreise ganz weit vorne. Hier sind für Autobesitzer die geringsten Einbußen beim Verkauf zu erwarten. Autokäufer können zudem einem größeren Wertverlust ihres Neuwagens vorbeugen, indem sich für ein beliebtes Modell entscheiden. Denn auch die Nachfrage spielt eine gewichtige Rolle für den Preis. Wer auf einen Ladenhüter setzt, der braucht sich nicht wundern, dass er mangels Nachfrage den Gebrauchtwagen nur mit einem hohen Wertverlust wieder verkauft bekommt.

Wer gewinnt? Und wer verliert das Rennen um den kleinsten Wertverlust?

Wertmeister (besonders wertstabil) der in Deutschland gehandelten Automarken nach 4 Jahren in Prozent

Kategorie Fahrzeug Restwertniveau in %
KleinstwagenFiat 500 52,5
KleinwagenVW Polo 56,5
KompaktklasseMercedes CLA 180 Coupé 57
MittelklasseAudi A5 Sportback 55
OberklasseAudi A7 45 TFSI S tronic 52
SUVRange Rover Evoque D150 61
SportwagenPorsche 718 Boxster 58
Quelle Schwacke: Berechnet wurden die Daten anhand eines durchschnittlichen Gebrauchtwagens mit einem Alter von vier Jahren und einer Kilometerleistung von 60.000 Kilometern (Stand: Dezember 2019).

 

Automodelle mit dem höchsten Wertverlust der in Deutschland gehandelten Automarken nach einem Jahre in Prozent

Fahrzeug Restwertniveau in %
Jaguar XJ 6 3.0 16,5
Alfa 166 3.2 16,5
Jaguar X-Type 3.0 V6 16,38
Saab 9-5 2.3t 16,33
Citroën C6 3.0 V6 16
Lexus LS 430 15,97
VW Pheaton V6 4 Motion 15,53
Audi A8 3.7 Quattro 15
BMW 745 d 14,88
Peugeot 407 V6 210 14,55
Quelle Autokauf.org: Zusammenfassung nach Daten von Schwacke