Wohnmobil im Wald
(Foto: Virrage Images / shutterstock.com)

Wohnmobil kaufen – was ist zu beachten?

Welche Stolperfallen beim Kauf eines Reisemobils lauern, erfährst du hier
Veröffentlicht am 14.02.2022
4 Minuten Lesedauer

Unzählige Marken und Modelle erschweren die Suche nach dem passenden Fahrzeug. Wir verraten dir, worauf du beim Kauf eines Wohnmobils unbedingt achten solltest.

Inhaltsverzeichnis
Wohnmobil im Wald
(Foto: Virrage Images / shutterstock.com)

Wohnmobil kaufen – hierauf gilt es zu achten

Ein Wohnmobil ist vor allem für langes Reisen bestimmt, entsprechend komfortabel sollte die Ausstattung sein. Auch die Qualität der Verarbeitung sollte stimmen, schließlich verbringt man womöglich mit dem Wohnmobil viel Zeit im Ausland, da sind teure Reparaturen besonders ärgerlich.

Ein gutes und komfortables Wohnmobil kann teuer sein – insbesondere wenn es neu sein soll, können schnell 40.000 Euro und mehr ausgegeben werden. Nach oben hin sind kaum Grenzen gesetzt. Wer ein Wohnmobil günstig kaufen möchte, sollte den Erwerb eines Gebrauchtfahrzeugs in Betracht ziehen.

Daneben gilt es auch die Fixkosten wie Steuern und Versicherungen mit ins Kalkül einzubeziehen. Während die Versicherung in der Regel recht günstig ist, da Unfälle mit Reisemobilen seltener vorkommen, ist die Kfz-Steuer vor allem vom zulässigen Gesamtgewicht wie auch von der Schadstoffklasse abhängig. Bei einem Wohnmobil mit 3,4 Tonnen liegt die Steuer im günstigsten Fall bei 230 Euro, bei einer schlechteren Schadstoffklassen-Einstufung bei bis zu 470 Euro.

Apropos Gewicht: Wer ein Wohnmobil kaufen möchte, sollte auch bedenken, dass Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen Gesamtgewicht mit allen Führerscheinen gefahren werden dürfen, die auch für Pkws gelten. Bei Wohnmobilen mit mehr als 3,5 Tonnen Gesamtgewicht ist jedoch ein spezieller Lkw-Führerschein erforderlich.

Egal, ob man ein neues oder gebrauchtes Wohnmobil kaufen möchte: Am besten ist es, wenn man vorher schon festlegt, welche Ansprüche das fahrende Wohnzimmer erfüllen soll. Hier ist nicht nur die Motorleistung von Bedeutung, sondern vor allem der Grundriss und die Ausstattung. Tipp: Verschiedene Fahrzeugverleihfirmen, aber auch die Automobilclubs bieten Miet-Wohnmobile an. Wer sich also etwa beim Grundriss des zukünftigen Reisemobils noch nicht ganz sicher ist, kann hier entspannt das Gefährt testen, eher er eine endgültige Kaufentscheidung trifft. Bei einem gebrauchten Wohnmobil ist es übrigens ratsam, sich für ein Händlerfahrzeug mit Gewährleistung zu entscheiden – im Falle von Mängeln ist man hier auf der sicheren Seite. Beim Kauf eines Wohnmobils von einer Privatperson kann man diesen Trumpf leider nicht ausspielen, da ein privater Verkäufer nicht für Schäden und Mängel haftbar gemacht werden kann.

Fahrzeug von dem Kauf sorgfältig inspizieren

Bevor man sich übereilig dazu entscheidet, ein gebrauchtes Wohnmobil zu kaufen, gilt es das anvisierte Gefährt gründlich unter die Lupe zu nehmen und sowohl von außen als auch von innen zu überprüfen. Hierzu gehört auch die Kontrolle der Bordtechnik sowie aller vorhandenen Geräte wie etwa Kühlschrank, Herd und Nasszelle. Falls nötig, lässt man sich die Funktionsweise von Toilette und Heizung sowie weiteren Einrichtungen erklären. Wie bei jedem gebrauchten Kfz empfiehlt es sich, eine Probefahrt zu unternehmen. Lehnt der Verkäufer dies ab, hat er möglicherweise etwas zu verbergen. Dann sollte man vom Kauf des Wohnmobils absehen.

Darüber hinaus sollte man bedenken, dass es bei Wohnmobilen viele Dinge zu beachten gilt. Das beginnt bereits beim anderen Fahrverhalten. Durch den hohen Aufbau stellen Seitenwinde eine größere Herausforderung dar, vor allem auf Brücken und beim Überholen von LKWs. Aufgrund des hohen Schwerpunktes des Wohnmobils sollte man weichere Lenkbewegungen vornehmen. Ebenso gilt es die Höhenbeschränkungen zu beachten. Je nach Größe des Fahrzeugs kann das Rangieren – trotz technischer Hilfen – sehr viel Geschick erfordern.

Der große Stauraum von Wohnmobilen verleitet dazu, sehr viel Ausrüstung und persönliche Sachen mitzunehmen. Doch der verbleibende Zuladungs-Spielraum ist oftmals eher dürftig: Gepäck, Campingutensilien, Fahrräder, Lebensmittel und Getränke, ein gefüllter Wassertank – da hat man schnell das Gefährt überladen. Erfrage vor dem Kauf, wie viel Zuladung möglich ist.

Ein voller Wasserspeicher reduziert die Gewichtszuladung und steigert den Kraftstoffverbrauch. Befülle deshalb den Wassertank erst, nachdem du den Zielort erreicht hast bzw. nimm zu Beginn nur so viel mit, wie du unterwegs wirklich benötigst. Achte bei der Beladung des Fahrzeugs auch auf die korrekte Achslastverteilung. Die Werte finden sich in aller Regel direkt am Fahrzeug vermerkt.