Lass dir keinen Schrott andrehen – mit unseren hilfreichen Tipps zur Probefahrt erkennst du auch als Laie, ob das vermeintliche Traumauto etwas taugt. Ein guter äußerer Eindruck beweist noch lange nicht, dass der Gebrauchtwagen auch hält, was er verspricht. Denn wenn der Motor rasselt, das Getriebe hakt und die Stoßdämpfer stöhnen, dann solltest du wirklich die Finger vom vermeintlichen Schnäppchen lassen.
Die Probefahrt offenbart die inneren Qualitäten des Autos
Du bist auf eine interessante Gebrauchtwagen-Anzeige gestoßen, hast einen Besichtigungstermin vereinbart und möchtest nun mit dem Auto eine kleine Spritztour machen? Wenn du unsere Tipps zur Probefahrt im Hinterkopf behälst, lassen sich spätere unangenehme und teure Überraschungen vermeiden. Nach der äußeren Besichtigung des Wagens, bei der du unter anderem Profiltiefe der Reifen, Ölstand, Kühlwasser und Bremsflüssigkeit überprüft hast, geht es bei der Probefahrt vor allem um die Fahreigenschaften. Zuletzt ist es aber auch wichtig, ob dir das Auto gefällt. Dabei haben Faktoren wie Komfort oder Motorisierung und Fahrverhalten einen großen Einfluss.
Welche Probleme können mich erwarten?
Die Probe vor der Fahrt – was leuchtet denn da so? Noch bevor du überhaupt den ersten Meter fährst, empfiehlt es sich schon während des Anlassens aufmerksam zu sein. Zum einen sollte der kalte Motor schnell anspringen und zum anderen sollten schon nach wenigen Sekunden nach dem Start keine Kontrolllampen mehr leuchten. Dies ist ein grundlegendes Zeichen dafür, dass alle wichtigen Systeme des Autos funktionieren. Lass nun den Motor laufen und betracht das Auto von außen, während eine zweite Person Bremslichter, Blinker und Nebelscheinwerfer betätigt.
Der Getriebetest gibt weiteren Aufschluss über den Zustand des Triebwerks. Ziehe dazu zuerst die Handbremse an und lass im dritten Gang die Kupplung langsam kommen. Nun müsste der Motor absterben. Falls nicht, rutscht die Kupplung durch und muss in naher Zukunft erneuert werden. Dieses Verfahren verrät dir ebenfalls viel darüber, wie es den Lagern geht. Wenn es vorm Abwürgen anfängt, spürbar zu rütteln und zu schütteln, dann ist es gut möglich, dass die Motorlager verschlissen sind.
Sobald du unterwegs bist, kannst du auf einer geraden Straße mit wenig Verkehr die Spureinstellung überprüfen. Nehme dazu die Hände vom Lenkrad und gib leicht Gas. Zieht es das Auto beharrlich auf eine Seite, stimmt höchstwahrscheinlich die Spureinstellung nicht und es könnten teurere Reparaturen auf dich zukommen. Die ruhige Seitenstraße eignet sich ebenfalls perfekt für eine Überprüfung der Bremsen und des ABS. Das Auto sollte auch hier nicht verziehen oder Schleifspuren hinterlassen. Kontrolliere beim Schalten das Fahrzeug auf Geräusche beim Gangwechsel, indem du schnell hoch- und runterschaltest. Teste auch, wie sich das Fahrzeug in verschiedenen Verkehrssituationen wie in der Stadt bei Stop and Go, auf der Landstraße und auf der Autobahn verhält. Vibriert das Lenkrad bei höherem Tempo? Pfeift der Turbolader beim Beschleunigen aus dem letzten Loch? Dann lass lieber die Finger von diesem Wagen!
Worauf sollte man noch bei einer Probefahrt achten?
Wenn du eine Probefahrt bei einem privaten Verkäufer machst, lass dir dringend vorher die Fahrzeugpapiere und den Ausweis des Verkäufers zeigen. Damit stellst du sicher, dass der Verkäufer auch der Eigentümer des Fahrzeugs ist.
Bevor du die Probefahrt antrittst, halte auf jeden Fall alle bestehenden Schäden am Auto in einem schriftlichen Protokoll fest. Klär auch im Vorfeld, wie lange die Probefahrt dauern darf und wie weit du fahren darfst. Stelle sicher, dass das Auto während deiner Probefahrt versichert ist, um bei einem Unfall auf der sicheren Seite zu sein.
Neben technischen Problemen solltest du natürlich auch feststellen, ob dir das Fahrzeug generell gefällt. Sind die Autositze gemütlich, ist die Motorisierung das Richtige für dich? Wir empfehlen auf jeden Fall, einen Beifahrer mitzunehmen für eine zweite Meinung.