Namen hat der Aufkleber viele: TÜV-Plakette, HU-Plakette, TÜV-Stempel oder -Siegel. Wichtig sind für Autofahrer, Fahrzeughalter, Ordnungsamt und Polizei bei der TÜV-Plakette jedoch nur drei Merkmale: Farbe, Ziffern und die schwarzen Balken. Denn eine TÜV-Plakette zu lesen ist ganz einfach. Darauf musst du achten:
TÜV-Plakette lesen - so geht's
Die TÜV-Plakette – korrekt wird sie als HU-Prüfplakette bezeichnet – verrät mit den richtigen Kenntnissen schon von weitem den Termin für die nächste Hauptuntersuchung des Autos. Ein neu zugelassenes Fahrzeug muss zum ersten Mal nach drei Jahren zur Haupt- und Abgasuntersuchung, im Volksmund „zum TÜV“. Danach muss jeder Wagen im zwei-Jahres-Rhythmus auf seine Verkehrstauglichkeit geprüft werden.
Die Preise für die Hauptuntersuchung variieren – je nach Bundesland und Anbieter etwas. Die Untersuchung in Nordrhein-Westfalen kostet beim TÜV Rheinland für einen PKW 148 Euro, beim TÜV Nord 144,50 Euro und beim TÜV Süd 144 Euro (Stand 2023). In Thüringen verlangt der TÜV Süd nur 133,90 Euro, der TÜV Nord 137,90 Euro.
TÜV-Plakette – was bedeutet die Farbe?
Schon von weitem erkennbar: Das Jahr, in dem die nächste Hauptuntersuchung (TÜV-Untersuchung) ansteht. TÜV-Plaketten gibt es in sechs Farben, die jeweils für ein Jahr stehen. Die aktuelle Farbe für Hauptuntersuchungen, die 2023 anstehen ist Rosa. 2024 fällige TÜV-Inspektionen sind durch eine grüne HU-Plakette erkennbar. Und wer 2023 schon „beim TÜV war“, bekommt ein orangenes TÜV-Siegel – die nächste Hauptuntersuchung ist dann 2025 fällig.
Plakette | Farbe | Jahre | Jahre | Jahre |
---|---|---|---|---|
Braun | 2016 | 2022 | 2028 | |
Rosa | 2017 | 2023 | 2029 | |
Grün | 2018 | 2024 | 2030 | |
Orange | 2019 | 2025 | 2031 | |
Blau | 2020 | 2026 | 2032 | |
Gelb | 2021 | 2027 | 2033 |
Zusätzlich zur Farbe sind die letzten beiden Ziffern des Jahres (23 für 2023) auch mittig in der Plakette aufgedruckt. Die inneren Ziffern der TÜV-Plakette verraten also das Jahr der nächsten Hauptuntersuchung. So sind Missverständnisse praktisch ausgeschlossen.
Wie liest man die Monate bei einer TÜV-Plakette ab?
Während das Jahr anhand der Farbe und aufgedruckten Ziffern auf der Prüfplakette oder -siegel erkennbar ist, geben zwei weitere Informationen den Monat an, an dem die nächste Hauptuntersuchung fällig ist:
Die TÜV-Plakette wird beim Aufbringen durch TÜV, DEKRA, KÜS oder andere Prüfinstitution so aufgeklebt, dass der Monat der nächsten Hauptuntersuchung nach oben zeigt. Das Prinzip wird am klarsten deutlich, wenn man sich die Plakette wie das Ziffernblatt einer Uhr vorstellt. Oben, dort wo bei einem Uhrenblatt die „12“ stünde, ist der Monat, an dem das Auto das nächste Mal überprüft werden muss. Und ganz ähnlich funktionieren die schwarzen Balken um die „12“ auf dem TÜV-Siegel.
Alle Autos in Deutschland müssen mit einer TÜV-Plakette nachweisen, dass die letzte Hauptuntersuchung nicht länger als zwei Jahre zurückliegt. Einzig Neuwagen müssen zum ersten Mal nach drei Jahren zur Hauptuntersuchung (§ 29 StVZO). Grundsätzlich muss die Hauptuntersuchung im angegebenen Monat stattfinden. Lässt du den Termin um mehr als zwei Monate verstreichen, droht ein Bußgeld von 15 Euro, nach vier Monaten werden 25 Euro fällig. Wenn die fällige Hauptuntersuchung mehr als acht Monate nach dem angegebenen Termin nachgeholt wird, gibt es ein Bußgeld von 60 Euro und einen Punkt in Flensburg. Außerdem sind die Prüfstellen verpflichtet, 20 Prozent höhere Prüfgebühren für eine Ergänzungsuntersuchung (erweiterte HU) zu kassieren, wenn der TÜV-Termin länger als zwei Monate überschritten wurde. (Stand: 2023 – Quelle: ADAC)
Was bedeuten die schwarzen Balken auf der TÜV-Plakette?
Die schwarzen Balken auf der Prüfplakette sind wie die Zeiger einer Uhr zu lesen. Sie sind immer um die äußere „12“ der äußeren Ziffern gedruckt. Beim Aufkleben dreht der Prüfende jedoch den TÜV-Aufkleber so, dass die „12“ mit den von weitem erkennbaren schwarzen Balken wie ein Uhrzeiger auf den Monat der nächsten Hauptuntersuchung zeigt. Zeigen die schwarzen Balken und die äußere „12“ nach unten – stehen also auf dem Kopf – muss der Wagen im Juni zur Hauptuntersuchung. Erkennbar an den schwarzen Balken, die wie Uhrzeiger auf einem 12-Stunden-Ziffernblatt auf 6 Uhr zeigen. Zusätzlich steht die äußere Ziffer „6“ ganz oben auf der Prüfplakette.
Muss das Fahrzeug im September zur Hauptuntersuchung, steht die äußere Ziffer 9 ganz oben. Die Ziffer 12, markiert mit den schwarzen Balken, zeigt nach links – eben wie ein Uhrzeiger, der auf einem Ziffernblatt 9 Uhr anzeigt.
Der schwarze Balken hat also mehrere Gründe. Zum einen sind die Balken aus einer größeren Distanz erkennbar als die bloßen Ziffern. Zum anderen können so alle TÜV-Plaketten für das gesamte Prüfjahr einheitlich gedruckt werden. Der Monat wird durch die Orientierung des TÜV-Siegels beim Aufkleben gekennzeichnet. Die Plakette für eine Hauptuntersuchung im März 2024 ist also dieselbe wie für eine TÜV-Prüfung im September oder Dezember. Sie werden nur durch den Prüfenden anders aufgebracht.
Fazit: Die TÜV-Plakette zu lesen ist ganz einfach: Es kommt auf Farbe und Ziffern an.
Dabei hilft es, sich die Plakette als Uhr vorzustellen. Innere Ziffer und Farbe verraten das Jahr der nächsten Hauptuntersuchung. Die äußere Ziffer, die nach oben zeigt, zeigt den Monat. So können alle Plaketten für ein Jahr gleich gedruckt werden.