Wer sein Auto zur Inspektion oder zur Reparatur in die Werkstatt bringt, sollte stets darauf achten, dass die Arbeiten sowie der jeweils aktuelle Kilometerstand entsprechend im Scheckheft des Autos dokumentiert werden. Warum dies so wichtig ist, erfährst du auf PKW.de.
Scheckheft – die Visitenkarte des Autos
Das Scheckheft ist das Aushängeschild eines Autos. Hierin sind die Herstellervorgaben über die Wartungsintervalle vermerkt. Wann und wie oft ein Kfz zur Wartung sollte, hängt vom jeweiligen Fahrzeugmodell ab sowie von dessen individueller Beanspruchung. Oftmals ist aber der Kilometerstand der Taktgeber für auszuführende Wartungsarbeiten.
Als Fahrzeughalter sollte man darauf achten, dass alle Instandsetzungen des Fahrzeugs im Wartungsbuch ordentlich mit dem Stempel der jeweils beauftragten Werkstatt protokolliert wurden. Denn bei einem Verkauf dient das Scheckheft bzw. Serviceheft eines Autos als Nachweis, dass das Fahrzeug regelmäßig gewartet wurde. Daher spricht man bei einem Kfz, bei dem alle Serviceintervalle nach Vorgabe erfolgten sowie alle Reparaturen lückenlos aufgelistet sind, von einem “scheckheftgepflegten” Fahrzeug. Dieses Attribut steigert beim Autoverkauf in den meisten Fällen nicht nur das Käuferinteresse, damit einher geht zumeist auch ein höherer Verkaufspreis. Denn das Scheckheft gilt als Garant für eine ordentliche Wartung und Pflege des Autos. Neben der optischen Prüfung ist dieses Dokument ein wesentlicher Referenzpunkt für den Käufer, um zu erfahren, in welchem Zustand sich das Kfz befindet.
Wartungsbuch sorgsam unter die Lupe nehmen
Für Gebrauchtwagen-Käufer ist diese Dokumentation von zentraler Bedeutung, denn schließlich möchte man ein Auto kaufen, das möglichst lange hält. Wer beim Autokauf sicher gehen möchte, blickt deshalb in das Scheckheft, um zu erfahren, welche Teile in welchem Intervall ausgetauscht wurden und ob etwa die Betriebsflüssigkeiten nach Herstellervorgabe gewechselt wurden. Besonderes Augenmerk gilt dabei den bekannten Schwachstellen eines Modells, um sicher zu gehen, dass die Funktionsfähigkeit und Betriebssicherheit auch auf lange Zeit bestehen bleibt.
Doch Vorsicht! Es gibt auch Verkäufer, die zu unlauteren Mitteln greifen und das Scheckheft fälschen, indem sie nicht erfolgte Wartungen eintragen. Hier sollte man also genauer hinschauen und darauf achten, welche Werkstatt die angegebenen Arbeiten ausgeführt hat und überprüfen, ob alle Einträge mit Stempel und Unterschrift versehen sind. Am besten ist es, wenn der Verkäufer Rechnungen vorlegen kann, die die Durchführung der Arbeiten nachweisen.
Das Scheckheft des Autos kann auch einen Hinweis auf eine mögliche Tachomanipulation geben. Hast du Zweifel an der Rechtmäßigkeit der angezeigten Kilometerleistung eines zum Verkauf stehenden Gebrauchtwagens, kann der Blick ins Serviceheft Hinweise zum tatsächlichen Kilometerstand des Fahrzeugs liefern. Wurde bei der letzten Autoreparatur oder Inspektion im Wartungsbuch ein höherer Kilometerstand notiert, als der Tacho tatsächlich anzeigt, sollte man skeptisch werden. Manchmal versuchen Betrüger den Käufer zu täuschen, indem sie einfach Seiten aus dem Serviceheft entfernen und damit Indizien für eine höhere Kilometerleistung verschwinden lassen.
Aufgepasst aufs Scheckheft!
Als Fahrzeughalter sollte man gut auf das Scheckheft seines Autos aufpassen. Geht es einmal verloren, wird die Neubeschaffung mitunter mühevoll und wohl nicht alle Serviceleistungen lassen sich nachträglich nachweisen. Mittlerweile besteht bei einigen Herstellern die Möglichkeit, mithilfe der FIN-Nummer (Fahrzeugidentifikationsnummer) die Servicehistorie eines Fahrzeugs elektronisch abzufragen. Voraussetzung für den lückenlosen Nachweis von geleisteten Wartungsarbeiten ist aber jeweils die Inanspruchnahme einer Marken- oder Vertragswerkstatt.