Als Zündspule wird der Teil in Autos und Motorrädern mit Verbrennungsmotoren genannt, der für die Transformierung der geringen Bordspannung von 12 Volt in, je nach Zündanlage, 5.000 – 30.000 Volt zuständig ist. Bei PKW.de erfährst du, wie eine Zündspule aufgebaut ist, wie sie funktioniert und was passiert, wenn sie kaputt ist.
- Der Aufbau einer Zündspule ist leichter, als man denkt
- Die Zündspule basiert auf einem einfachen Prinzip, leistet aber viel
- Eine kaputte Zündspule ist kein Grund zur Panik
- Den Umgang mit Zündspulen solltest du trotz allem den Experten überlassen
- Die Kosten für neue Zündspulen sind individuell sehr unterschiedlich
Der Aufbau einer Zündspule ist leichter, als man denkt
Das Aussehen einer Zündspule kann je nach Fahrzeug und Motor variieren. Häufig kommen Zylinderformen oder Leisten vor. Im Inneren der von außen schlichten Spule befindet sich ein langer Eisenkern, der von zwei verschiedenen Drähten umwickelt ist. Die Drähte, die in der Regel aus Kupfer sind, unterscheiden sich in ihrer Dicke und der Anzahl der Windungen um den Eisenkern. Hierbei unterscheidet man zwischen Primär- und Sekundärwicklungen. Die äußere Fassung der Zündspule ist verschweißt und bietet somit sowohl Sicherheit als auch Schutz vor Dreck. An der Fassung kann man Anschlusskontakte für die Zündkabel erkennen. Damit eine Zündspule nutzbar ist, muss sie mit Zündkabeln und dem Zündverteiler bzw. den Zylindern verbunden sein. Je nach Aufbau der Zündanlage befindet sich entweder eine Zündspule im Auto, deren Energie über den Verteiler an alle Zylinder weitergeleitet wird, oder für jeden Zylinder direkt eine eigene Zündspule, wodurch ein vereinzelter Ausfall geringere Auswirkungen hat. Die Nutzung von mehreren Spulen führt auch zu einer präziseren Zündung und dadurch zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch.
Die Zündspule basiert auf einem einfachen Prinzip, leistet aber viel
Eine Zündspule ist trotz ihrer vergleichsweise simplen Bauweise ein unverzichtbarer Teil der Zündanlage. Wie bereits erwähnt, erzeugt die Spule die für die Zündung benötigte, Hochspannung und gibt diese indirekt an die Zündkerzen weiter. Um im Zylinder den Zündfunken auszulösen und den Motor zu starten, wird eine sehr hohe Zündspannung benötigt. Die Umwandlung der vorher geringen Fahrzeugspannung von 12 Volt in Hochspannung von bis zu 30.000 Volt basiert auf einem einfachen Prinzip der Elektrotechnik: Durch das Einschalten der Zündung wird die Primärspule unter Strom gestellt und wie bei einem gewöhnlichen Trafo entsteht dabei ein Magnetfeld. Eben dieses Magnetfeld überträgt sich dann auf die sekundäre Spule, wodurch gleichzeitig die Spannung extrem erhöht und die Stromstärke verringert wird.
Eine kaputte Zündspule ist kein Grund zur Panik
Obwohl Zündspulen in der Regel sehr langlebig und relativ wartungsfrei sind, kann es vorkommen, dass Ihre Spule doch mal defekt ist. Mögliche Symptome einer defekten Zündspule sind unter anderem:
- Fehlzündungen oder Startprobleme
- Raues Laufen des Motors im unteren und eine geschwächte Leistung im oberen Drehzahlbereich
- Erhöhter Kraftstoffverbrauch
- Ungewohntes Verhalten des Motors, besonders in der Aufwärmphase
- Aufleuchten der Warnleuchte
Diese Probleme können allerdings auch auf andere defekte Teile im Zündablauf, zum Beispiel den Zündverteiler oder die Zündkerze, zurückgeführt werden. Auch wenn das Problem tatsächlich bei der Zündspule liegt, gibt es da mehrere Ursachen: Defekte Wicklungen können einen internen Kurzschluss auslösen, aber auch Fehler in der Spannungsversorgung oder mechanische Beschädigungen können zu den oben genannten Symptomen führen. Um genau herauszubekommen, bei welchem Teil das Problem denn jetzt liegt, wird die Elektrik geprüft und vom Fachpersonal begutachtet. Falls du also den Verdacht hast, dass Ihre Zündspule defekt ist, solltest du nicht lange weiterfahren, sondern schnellstmöglich einen Termin in einer Werkstatt vereinbaren. Dort kann die Spule untersucht und wenn nötig repariert oder gewechselt werden, um Folgeschäden zu vermeiden. Auf Wunsch kannst du dabei auch gleich Ihre Zündkabel und -kerzen kontrollieren lassen.
Den Umgang mit Zündspulen solltest du trotz allem den Experten überlassen
Da der Zugang zu den Zündspulen unkompliziert ist, können sowohl die Prüfung als auch der Ein- und Ausbau leicht durchgeführt werden. Durch ihre Erfahrung und die in einer Werkstatt bereitstehenden Diagnosewerkzeuge können die Profis genau erkennen, welche Schäden vorliegen, und diese auch schnell beheben. Die Zündspule wird unter anderem auf mechanische Beschädigungen, Risse im Gehäuse und die Qualität der elektrischen Kabel geprüft. Meistens ist es dafür nicht einmal nötig, die Zündspule auszubauen, da es keine für den Verschleiß anfälligen Kleinteile gibt und durch die zugeschweißte Hülle auch kein Dreck oder Flüssigkeit eintreten kann.
Sollte nun aber doch ein Defekt vorhanden sein, kann dieser repariert werden. Bei modernen Zündspulen ist es jedoch üblicher, diese einfach auszutauschen, da das meist weniger arbeitsintensiv und dazu auch noch billiger ist. Zum Wechsel wird zuerst die Zündung ausgeschaltet und die Autobatterie abgeklemmt. In den meisten Fällen kann die alte Spule danach einfach entfernt und die neue eingesetzt werden. Die Qualität der Zündkabel wird meist auch noch schnell überprüft. Ist dann die Autobatterie wieder angeschlossen, ist das Problem auch schon behoben.
Wenn du keine Erfahrung damit hast, solltest du keinesfalls die Zündspule selber prüfen oder wechseln! Da es hierbei mit sehr hohen Spannungen zugeht, wird spezielles Werkzeug und ein gewisses Maß an Expertise benötigt. Um sich nicht selber durch die Hochspannung in Lebensgefahr zu bringen, solltest du den Wechsel den Fachleuten überlassen.
Die Kosten für neue Zündspulen sind individuell sehr unterschiedlich
Der Umgang mit Zündspulen ist nicht nur unkompliziert, sondern im Vergleich zu anderen Autoteilen auch noch billig. Einfache Spulen für ältere Pkw kannst du bereits für 15 € und auch modernere Zündmodule in Einzel- oder Zweifunken-Ausführung schon ab 20 € erwerben. Wie fast immer, hängt der Preis hier natürlich auch von Ihrem Auto ab. Für teure Marken oder Sondermodelle kannst du auch mal mehr als 120 € loswerden. Auch die Werkstattkosten variieren je nach Aufwand zwischen 15 € und 60 €. Der Wechsel dauert eine halbe bis ganze Stunde.