Diesel. Das böse D-Wort. Oder doch lieber einen normalen Benziner? Auch wenn Selbstzünder in letzter Zeit viel schlechte Presse abbekommen haben, kommt die Technologie immer noch mit einigen Vorteilen daher. Ob diese es aber tatsächlich wert sind, hängt vom Anwendungsfall ab. Und davon, was die Zukunft bringt.
Lohnt es sich für dich, einen Diesel statt einen Benziner zu kaufen?
Die erste Frage, die die meisten Autokäufer zuerst stellen, lautet: „Und was kostet mich das Ganze dann?” Momentan liegt der Dieselpreis etwa 20 Cent unter dem für Benzin, der Verbrauch liegt im Vergleich mit einem ähnlichen Benziner ebenfalls 15 bis 20 Prozent niedriger. Dafür müssen Dieselfahrer mehr Geld für Versicherung und Kfz-Steuer einplanen. Außerdem ist der Anschaffungspreis für ein Auto mit Dieselmotor meistens höher als der Preis eines Benziners. Unser Fazit: Wenn du Vielfahrer bist und mindestens 15.000 Kilometer pro Jahr fährst, lohnt sich ein Diesel definitv. Dabei hat auf die laufenden Kosten aber auch das Fahrverhalten Einfluss – Langstrecken sind wirtschaftlicher für einen Dieselmotor, da dieser erst richtig warm werden muss. Bei Kurzstrecken wird der Motor nicht komplett warm und verbraucht so auch nicht unbedingt weniger Kraftstoff als ein Benziner.
Früher war außerdem die Haltbarkeit des Dieselmotors ein Kaufsargument, heute sind jedoch Diesel- und Benzinmotoren gleichauf was ihre Lebenszeit angeht.
Diesel, Benzin und AdBlue
Egal, ob er mit Benzin oder Diesel läuft, die Funktionsweise des Motors bleibt im Prinzip gleich: Ein explodierendes Luft-Treibstoff-Gemisch treibt einen Kolben durch einen Zylinder, diese Bewegung treibt die Räder an. Der maßgebliche Unterschied liegt in der Zündung: Dieselmotoren haben keine Zündkerzen, das Gemisch entzündet sich unter Druck selbst. Allerdings brauchen moderne Diesel neben Wasser, Öl und Treibstoff noch eine vierte Flüssigkeit: AdBlue, eine Harnstofflösung, die für die Abgasreinigung zuständig ist. Ein wirklich signifikanter Kostenpunkt ist das aber nicht, denn AdBlue ist relativ günstig und man braucht nicht viel davon.
Mit dem Diesel in der Innenstadt fahren?
Und dann wäre da noch die Sache mit den Fahrverboten. Seit dem Dieselskandal gibt es immer mehr Umweltzonen in Städten und Dieselfahrverbote treten in Kraft. Dieselfahrzeuge, die die neue Euro-6-Norm erfüllen, sind davon zwar ausgenommen, aber auch entsprechend teuer. Alle anderen müssen theoretisch einen Umweg nehmen, der die Umweltzonen umgeht. Es ist allerdings noch kein Fall bekannt, in dem ein Dieselfahrer in einer Umweltzone angehalten wurde. Natürlich bedeutet das nicht, dass du es versuchen solltest, immerhin kostet eine Zuwiderhandlung bis zu 80 Euro. Wenn du also viel in Städten unterwegs bist und dir einen Diesel anschaffst, achte bitte darauf, dass die Schadstoffemission den aktuellsten Normen entspricht. So erhöhst du die Wahrscheinlichkeit, dass du auch von zukünftigen Verschärfungen der Umweltzonen nicht betroffen bist.