Gemäß § 53a StVZO besteht in Deutschland Warndreieck-Pflicht. Das Warndreieck muss stets im Fahrzeug mitgeführt werden. Wer dies nicht tut, riskiert ein Bußgeld in Höhe von 15 €. Gemeinsam mit der in Fahrzeugen über 3,5 t obligatorischen Warnleuchte und der Warnblinkanlage sind Warndreiecke notwendige Bestandteile bei der Absicherung von Unfall- und Pannenstellen. Wer nach einem Unfall oder einer Panne ein Warndreieck aufstellen muss, hat dabei einige Richtlinien zu beachten, um sich und andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden.
Für die eigene Sicherheit und die aller anderen Verkehrsteilnehmer ist das korrekte Aufstellen des Warndreiecks von entscheidender Bedeutung – wer in ausreichend großem Abstand auf die Gefahrenstelle aufmerksam macht, kann womöglich schwere Unfälle verhindern. Wer ein liegengebliebenes Fahrzeug nicht ausreichend absichert und kenntlich macht, kann überdies zu einem Bußgeld in Höhe von 30 € verpflichtet werden. Auch aus Versicherungsgründen sollte man immer darauf achten, sofort ein Warndreieck aufzustellen. Kommt man seiner Pflicht nicht nach, kann man als Fahrer für daraus resultierende Schäden selbst bei Nothalten haftbar gemacht werden.
Was muss man beachten, bevor man das Warndreieck aufstellt?
Ein Warndreieck besteht aus drei zu einem Dreieck zusammengesetzten Balken, die ähnlich einem Katzenauge rot reflektieren, sowie einem standsicheren Fuß. Die traditionellen deutschen Warndreiecke haben in der Mitte zwischen den drei Balken eine weiße Plastikfläche mit senkrechtem schwarzen Balken, bei den moderneren Euro-Warndreiecken finden sich an den Innenseiten der drei rückstrahlenden Balken rote oder orange Kunststoffbahnen, die ebenfalls ein Dreieck bilden.
Höherwertige Warndreiecke haben eine Tagseite, die durch leuchtende Neonfarben auffällt, sowie eine Nachtseite, die eine besonders starke Reflektion bietet. Wichtig ist es, beim Kauf des Warndreiecks auf Standsicherheit zu achten, damit dieses nicht von Windstößen oder dem Fahrtwind vorbeifahrender Autos und Lkw umgerissen wird. Gute Fabrikate können leicht und dennoch standhaft sein. Falls das Warndreieck zu leicht oder zu instabil ist, sollte man den Fuß zusätzlich beschweren.
Wie sollte man das Warndreieck aufstellen?
Nach einem Unfall oder einer Panne sollte man keine Zeit verlieren, um das Warndreieck aufzustellen. Sind mehrere Passagiere an Bord, kann einer von diesen sich um das Warndreieck kümmern, während der Fahrer Polizei und/oder Pannendienst ruft. Alle Passagiere müssen das Auto verlassen und möglichst jenseits der Leitplanke Zuflucht suchen. Die Räder des Autos sollten zuvor in Richtung Leitplanke/Straßenrand gedreht werden.
Das Warndreieck sollte immer am Fahrbahnrand aufgestellt werden. Handelt es sich um einen Unfall, stellt man das Dreieck an den Rand der rechten Fahrspur. Pannenstellen werden abgesichert, indem man das Warndreieck am Rand des Standstreifens aufstellt.
Folgendermaßen ist vorzugehen, wenn man das Warndreieck aufstellen möchte:
1. Warndreieck auspacken und entfalten: Außerhalb der Gefahrenzone, idealerweise jenseits der Leitplanke, das Warndreieck auspacken und vollständig entfalten: Zunächst je nach Bauart die beiden unteren Stangen in der Mitte auseinanderdrehen, bis sie ein Kreuz bilden oder die vier Füße – je 2 an beiden unteren Ecken des Dreiecks – nach vorne und hinten ausklappen, bis man das Warndreieck stabil aufstellen kann. Darüber befinden sich die drei roten Balken. Zwei davon können nach oben gezogen und zusammengesteckt werden und bilden die Schenkel des Dreiecks. Das Kunststoff-Innenfeld klappt dabei automatisch mit auf. Um das Warndreieck bei Abfahrt nicht auf der Straße zu vergessen, sollte man die Verpackung auf den Fahrersitz legen – so erinnert man sich beim Einstieg sofort.
2. Warndreieck aufstellen: Dem Verkehr entgegen gehen, während man das Warndreieck sichtbar vor sich her trägt. Dies muss unbedingt am äußersten Rand der Fahrbahn, idealerweise hinter der Leitplanke erfolgen. Das Tragen einer Warnweste ist dabei in Deutschland nicht vorgeschrieben, wird aber dringend empfohlen. Im Ausland ist die Warnweste oft Pflicht. Welche Entfernung zwischen Warndreieck und Auto bestehen sollte, hängt von den örtlichen Gegebenheiten und der Geschwindigkeit des Verkehrs an der Unfall-/Pannenstelle ab (s. u.).
Auf Schnellstraßen und Autobahnen sowie bei schwierig einsehbaren Straßenverhältnissen kann es empfehlenswert sein, ein zweites Warndreieck aufzustellen oder Warnleuchten einzusetzen. Sollte noch ein weiteres Warndreieck vorhanden sein, kann dieses verwendet werden, um den Gegenverkehr zu warnen.
3. Zum Auto zurückkehren: Bei der Rückkehr zum Auto ebenfalls am äußersten Rand der Fahrbahn oder jenseits der Leitplanke gehen und die Ankunft von Polizei und/oder Pannendienst abwarten.
In welchem Abstand muss man das Warndreieck aufstellen?
Die genaue Distanz zwischen Warndreieck und Pannen- bzw. Unfallstelle ist nicht festgeschrieben, sondern muss stets in Abhängigkeit von Verkehr und Ortsverhältnissen bemessen werden. Vor und hinter Kurven, Senken und Kuppen ist besondere Umsicht zu wahren – das Wichtigste ist, dass andere Verkehrsteilnehmer rechtzeitig und deutlich sichtbar auf die Gefahrenstelle aufmerksam gemacht werden.
Daher sollte im Zweifelsfall das Warndreieck lieber ausreichend weit vor einer Kurve aufgestellt werden, auch wenn sich dadurch der Abstand vergrößert. Um die Distanzen richtig zu bemessen, kann man seine Schritte zählen oder sich auf der Autobahn am Abstand zwischen den Leitpfosten (je 50 Meter) orientieren.
Grundsätzlich sollte man sich an die folgenden Richtwerte halten:
Innerorts: Warndreieck in ca. 50 Metern Entfernung aufstellen.
Schneller Verkehr (z. B. Landstraße): Warndreieck in ca. 100 Metern Entfernung aufstellen.
Autobahn: Warndreieck in mindestens 150, je nach Gegebenheiten bis zu 400 Metern Entfernung aufstellen.