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Markenbeschreibung
Volvo – von der Gründung über die Firmenphilosophie bis zur neuen Sportlichkeit
Als Geburtstag des Weltunternehmens Volvo (das Wort stammt aus dem Lateinischen: „ich rolle“) gilt der 25. Juli 1924. An diesem Tag treffen sich Gustaf Larson und Assar Gabrielsson zufällig im Restaurant „Sturehof“. Bereits aus früheren Tagen miteinander bekannt, entdeckten die beiden beim Essen ihren gemeinsamen Traum: eine schwedische Automobilfabrik!
Der erste Volvo ist der ÖV4 im Jahr 1927, als Cabrio für die klimatischen Gegebenheiten in Schweden nicht ideal. Zwar wenig erfolgreich im Verkauf, legt der Wagen dennoch den Grundstein für den folgenden Unternehmenserfolg. Bereits der erste Volvo hat die Eigenschaften, für die Volvo bis zur heutigen Zeit berühmt ist: Er ist zuverlässig, standfest und qualitativ hochwertig verarbeitet. 1927 verlassen 297 Exemplare das Werk. Gewinne erwirtschaftet Volvo damit in den ersten Jahren nicht, das Überleben sichert die Lkw-Produktion. Es folgt der PV36 mit dem Namen „Carioca“ – benannt nach einem beliebten südamerikanischen Tanz. Stromlinienförmig und für damalige Verhältnisse höchst komfortabel, ist es ein Luxusmodell. Der Durchbruch auf dem Automobilmarkt gelingt mit dem Volvo PV444, den das Unternehmen 1944 vorstellt. Dieser „Buckel-Volvo“ mit kompakten Abmessungen und amerikanischem Design kostet zu diesem Zeitpunkt lediglich 4.800 Kronen (so viel wie der ÖV4), ein Grund für den Erfolg. Der Wagen ist der erste Volvo in Massenproduktion, nahezu unverändert baut Volvo diesen 20 Jahre lang. Vom PV444, PV445 und PV baut der schwedische Automobilhersteller insgesamt 469.409 Exemplare.
1954 folgt die Präsentation des Sportwagens Volvo P1900, nur 67 Fahrzeuge verlassen die Werkshallen. Die Amerikaner zeigen sich vor allem von den Sicherheitsreifen beeindruckt, die eine Fahrt über ein Nagelbrett ohne Schaden überstehen, doch der hohe Preis ist wohl der Grund für den Misserfolg.
Die 60er Jahre: Führungsposition auf dem Gebiet der Sicherheit
Im Jahr 1959 ist Volvo der erste Automobilhersteller, der den Dreipunktgurt serienmäßig einführt. Erfinder ist der Ingenieur Nils Bohlin und im Volvo P120, „Amazon“ genannt, kommt dieser 1959 erstmals weltweit zum Einsatz. Der P120 markiert auch im Design einen Wendepunkt: Bis dato ist das äußere Design der Volvos amerikanisch beeinflusst, mit dem „Amazon“ nähert sich der Hersteller mehr dem italienischen Design der 50er Jahre.
Auf dem Gebiet der Fahrzeugsicherheit gelingt mit dem Volvo 144 der Sprung an die Spitze. Revolutionär ist die selbsttragende und besonders verwindungssteife Sicherheitskarosserie, die Zweikreis-Bremsanlage mit vier Scheiben vorbildlich. Ab 1966 folgt Volvo mit der 140er Serie seiner eigenen Formsprache mit klarer Linienführung. Das dritte Seitenfenster prägt den Volvo-Stil der folgenden Jahrzehnte. Zudem gilt ab der 140er-Baureihe ein neues Namensystem: Bei der Typbezeichnung steht die zweite Ziffer für die Anzahl der Zylinder und die letzte Ziffer für die Summe der Türen.
Noch heutzutage sind die Mitarbeiter auf die Vorreiterrolle im Bereich der Sicherheit zu Recht stolz. Anfang der 70er Jahre gründet die schwedische Marke eine Abteilung zur Untersuchung sämtlicher Autounfälle der Volvos. Das Ergebnis ist die Studie des Volvo Experimental Safety Car (VESC). 1972 präsentiert Volvo neue Sicherheitskonzepte wie Airbags, ABS und Teleskopstoßstangen.
Dank Roger Moore und der TV-Serie „Simon Templar“ ist das zweisitzige Coupé Volvo P1800 zur damaligen Zeit weltberühmt. Der in Deutschland als „Schneewittchensarg“ bezeichnete P1800 ES mit seiner auffälligen gläsernen Heckklappe – aktuell im Volvo C30 fortgesetzt – verfügt über einen äußerst robusten Motor mit 124 PS. Der Amerikaner Irv Gordon ist im Besitz eines P1800 S und hält mit rund 4,5 Millionen Kilometern auf dem Tacho den Rekord für nicht kommerziell genutzte Personenkraftwagen.
Vorreiter im Bereich Ökologie
Neben der Führungsposition in der Sicherheitsforschung profiliert sich Volvo auch in der Ökologie. Im Jahr 1972 spielt das Unternehmen unter Pehr G. Gyllenhammar auf der UN-Umweltschutzkonferenz in Stockholm eine bedeutende Rolle. 1977 folgt mit der Einführung des Katalysators mit Lambda-Sonde der nächste revolutionäre Fortschritt. Bereits 1976 beginnt Volvos Engagement in der Entwicklung von Elektrofahrzeugen.
Die sichersten Fahrzeuge auf dem Markt
Die 240er-Serie stellt Volvo 1974 vor und nutzt bei der Entwicklung die Erkenntnisse aus den Tests mit dem VESC. Auch ist es der erste Wagen mit Katalysator und Lambda-Sonde. Der Tank ist durch die Positionierung besonders geschützt und die Lenksäule integriert Sollknickstellen. „Auto des Jahres“, „Sicherstes Auto des Jahres“ oder „Familienfahrzeug des Jahres“ – der Volvo 240 erhält zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Bis 1993 ständig weiterentwickelt, bezeichnet die US-Verkehrssicherheitsbehörde noch 1991 den Wagen als sichersten auf dem US-Markt!
Weitere Meilensteile in den 80er Jahren und der Beginn sportlicherer Fahreigenschaften
Die 400er-Serie ist eine neue und erfolgreiche Modellreihe in den 80er Jahren mit sportlichen Fahreigenschaften – die Prioritäten liegen auf dem Fahrverhalten und der Leistung. Auch ändert Volvo das Design zugunsten mehr Kurven und weniger Kanten. Mit der Einführung des Fahrerairbags, ABS (Anti-Blockier-System) und Sicherheits-Gurtstraffers präsentiert Volvo weitere Innovationen. Dem allgemeinen Trend zum Frontantrieb folgt der Automobilhersteller 1991 mit seinem Volvo 850. Vier Weltneuheiten integriert der Volvo 850: Die Deltalink-Hinterachse, den quer eingebauten Reihen-Fünfzylinder, die automatische Gurt-Höhenverstellung und das Flankenschutzsystem SIPS. Die Weiterentwicklung des Volvo 850 zum S70 bzw. V70 folgt 1996.
Volvo im neuen Jahrtausend
Das erste SUV der Automarke ist der 2002 vorgestellte Volvo XC90 - damit sind die Schweden im gefragten Segment recht spät dran. Besonderheiten des SUVs: Es ist das erste Luxus-SUV mit dritter Sitzreihe und verfügt über ein spezielles Überschlagschutz-System zum Ausgleich des höheren Schwerpunkts. Der Wagen integriert die umfangreichste und modernste Sicherheitsausstattung auf dem gesamten Automobilmarkt, der Kreuzungsassistent ist eine weitere Weltneuheit.
Volvo Car Group: Daten & Fakten
Volvo ist heutzutage in mehr als 100 Ländern vertreten, Firmenhauptsitz ist unverändert Göteborg. Mehr als 16 Millionen Personenwagen hat das Unternehmen bis zur heutigen Zeit produziert und beschäftigt weltweit über 23.000 Mitarbeiter (Stand: Dezember 2013). Im Jahr 2013 betrug der Umsatz rund 13,8 Milliarden Euro, 2012 waren es 14,1 Milliarden Euro. Den umfangreichsten Modellwechsel der Unternehmensgeschichte führte die Volvo Car Group im Mai 2013 durch. Weltweit die Nummer eins bei der Kundenzufriedenheit zu sein, ist das Ziel. Kernwerte sind Qualität, Sicherheit, Design und Umweltschutz – die hohe „Lebenserwartung“ der Fahrzeuge von im Schnitt 18 Jahren zeigt die Fertigungsqualität.
Zuverlässigkeit, Sicherheit, Qualität, Komfort und Ökologie zeichnen Volvos seit jeher aus. Emissionen verringern und die Effizienz steigern, Genauigkeit im Detail zur Perfektion treiben und die Sicherheit der Passagiere und Passanten immer weiter zu maximieren sind die Kernwerte des Herstellers. Volvo ist ein international anerkannter Premium-Hersteller.
Volvos Zukunft liegt in China
Fahrzeuge der Marke Volvo werden nach wie vor auf der ganzen Welt für ihre Sicherheit und Zuverlässigkeit geschätzt. Trotzdem reichte der hohe Qualitätsanspruch nicht, um das Unternehmen durch die Wirtschaftskrise und die damit verbundenen Rückgänge bei den Autoverkäufen zu bringen. Über mehrere Jahre schrieb der schwedische Traditionshersteller rote Zahlen und schrammte mehrmals nur knapp an der Insolvenz vorbei.
Hilfe kam ausgerechnet aus Fernost: Der chinesische Konzern Geely begab sich gegen Ende der 2000er auf eine große Shoppingtour, und prompt landete auch Volvo im Einkaufswagen. 1,8 Milliarden Dollar ließ man sich das prestigeträchtige Unternehmen kosten. Damals befürchteten Volvo-Fans, dass der Marke durch unlautere Geschäftspraktiken und Einsparungen bei der Produktion endgültig der Garaus gemacht werden würde, doch das genaue Gegenteil war der Fall: Eine deutliche Modernisierung der angestaubten Modellpalette war genau das, was Volvo brauchte, und seit einigen Jahren geht es der Marke deutlich besser.
Aktuelle Volvo-Modelle
Aktuelle Volvo-Modelle haben mit dem altbackenen Design früherer Modelle nichts mehr gemein. Besonders der S90, eine Limousine der oberen Mittelklasse, muss sich vor der Konkurrenz von Mercedes und Audi nicht verstecken. Der XC40 ist der schwedische Beitrag zur aktuellen Crossover-Welle und kann ebenfalls bei den Besten mitspielen. Und als einer der ersten konventionellen Autobauer überhaupt versprach Volvo, den Verbrennungsmotor in absehbarer Zeit komplett aus seiner Modellpalette zu verbannen. Die Schweden sind damit auf dem besten Weg, auch in Zukunft sichere und zuverlässige Autos zu bauen und zu verkaufen.
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