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Jaguar E-Type, der Inbegriff eines eleganten Sportwagens

Die Karosserie des Jaguar E-Type gilt als Stil-Ikone im Automobildesign und wird gerne als besonders feminin beschrieben. Dieses außergewöhnliche Auto, das sogar Enzo Ferrari einst neidlos als das schönste der Welt bezeichnete, hat daher auch einen Platz im New Yorker Museum Of Modern Art. Auf den ersten Blick fällt die Front mit der besonders langen Motorhaube und den schräg nach oben verlaufenden Scheinwerfern auf. Betrachtet man das Auto von der Seite, zeigt es seine optimal abgestimmten Proportionen mit dem leicht abgerundeten und schräg nach hinten verlaufenden Heck. Der Jaguar E-Type ist ein Sportcoupé, das die britische Luxus-Fahrzeugmarke von 1961 bis 1974 produzierte und das heutzutage als Oldtimer Höchstpreise erzielt.

Markenbeschreibung

Eigentlich für den Rennsport bestimmt - der Jaguar E-Type

Den heutzutage unter der Typbezeichnung Jaguar E-Type bekannten Sportwagen entwickelte Jaguar einst unter der Konstruktionsbezeichnung E1A, um ihn bei Rennsportveranstaltungen einzusetzen. Davon sah man bei Jaguar ab, nachdem der amerikanische Industrielle und passionierte Rennfahrer Briggs Cunningham von diesem Auto erfuhr und darauf bestand, ein Fahrzeug dieses Typs zu kaufen. Davon überzeugt, dass diese Wirkung auch die Verkaufszahlen fördern könnte, entwarf das Entwicklungsteam einen neuen Prototyp, den E2A, der 1960 für Rennen eingesetzt wurde. Der Jaguar E-Type hingegen wurde zum Straßenfahrzeug und erfreute von Beginn an zahlungskräftige Sportwagen-Freunde in der ganzen Welt. Dabei ist der damalige Neupreis neben den hervorragenden Fahrleistungen und dem einzigartigen Design eines der Argumente, die für den Jaguar E-Type sprechen, denn gemessen an der Leistungsfähigkeit und Schönheit dieses Autos war es vergleichsweise preisgünstig. In Deutschland wurde der E-Type von Jaguar als Neuwagen 1961 zu einem Preis ab 26.000 Mark angeboten. Der Roadster kostete sogar noch etwa 1.000 Mark weniger. Für also ungefähr die Hälfte des Preises, der für einen Ferrari oder andere italienische Sportwagen aufgewendet werden musste, erhielten die Käufer des Jaguar E-Type das zu seiner Zeit schnellste Serienfahrzeug und das bis zur heutigen Zeit als schönstes Auto aller Zeiten geltende Sportcoupé. Bei genauer Betrachtung fällt auf, dass dieser Jaguar seinen Namen zu Recht trägt, denn der E-Type erinnert an eine fliegende Raubkatze.

Der Jaguar E-Type ist das schnellste Serienfahrzeug seiner Zeit

Ein Blick unter die lange Motorhaube des E-Type zeigt eine erstaunliche Technik, die den Motorraum ausfüllt. Der Sechszylinder-Reihenmotor mit 3,8 Liter Hubraum beansprucht die gesamte Länge. 265 PS leistet der Motor bei 5.500 Umdrehungen in der Minute und erreicht damit eine Höchstgeschwindigkeit von 241 Stundenkilometern. Im Jahr 1961 ist der Jaguar E-Type damit das schnellste Serienfahrzeug überhaupt. Dank des Drehmoments von 353 Nm bei 4.000 Umdrehungen pro Minute benötigt der Jaguar E-Type lediglich sieben Sekunden, um aus dem Stand auf 100 Stundenkilometer zu beschleunigen. Ab Baujahr 1964 bohrt Jaguar die Zylinder des E-Type auf und vergrößert damit den Hubraum auf 4.235 cm³. Die Leistung erhöht sich dadurch auf 269 PS bei 5.400 Umdrehungen. Eine zweite Modellvariante stellt Jaguar 1966 mit dem Modell 2 + 2 vor. Bei gleicher Motorisierung erhält der E-Type einen längeren Radstand und zwei Notsitze im Fond. Nachdem bereits 1964 ein synchronisiertes Viergang-Schaltgetriebe eingesetzt wurde, steht für den 2 + 2 auch ein Dreigang-Automatikgetriebe zur Verfügung. Im Jahr 1968 werden aufgrund strengerer Umwelt- und Sicherheitsbestimmungen in den USA weitere Veränderungen erforderlich, die im Jaguar E-Type Serie II Berücksichtigung finden. Besonders einschneidend ist die Veränderung der Scheinwerfer, die nun nicht mehr hinter den bündig mit den Kotflügeln abschließenden Glasabdeckungen angeordnet sind. Sie zeigen in einem steileren Winkel nach vorne und beeinträchtigen damit die außergewöhnliche Aerodynamik des Jaguar E-Type. Verändert wurden außerdem die Schalter im Armaturenbrett, die Blinker und Rücklichter sowie die Kühleröffnung. Beim 2 + 2 wurde die Windschutzscheibe flacher angeordnet.

Der E-Type erhält einen V-Motor

Die neue Modellserie III stellte Jaguar 1971 mit dem Zwölfzylinder-V-Motor vor, der vorwiegend für den US-amerikanischen Markt entwickelt wurde, aber ebenfalls weltweite Begeisterungsstürme auslöste. Aus einem Hubraum von 5,3 Litern entsteht eine Leistung von 276 PS bei 5.850 Umdrehungen in der Minute und ein maximales Drehmoment von 412 Nm bei 3.600 Umdrehungen pro Minute. Die mit den in Serie II vorgenommenen Umbauten erfolgten Leistungsverluste werden mit diesem Motor wieder ausgeglichen. Wieder präsentiert Jaguar einen Superlativ, denn der E-Type Serie III ist als erstes Serienfahrzeug mit einem Zwölfzylindermotor aus Leichtmetall ausgestattet. Auch die Heron-Brennräume im Kolbenboden sind eine neue Entwicklung von Jaguar. Ebenso wie der 2 + 2 ist das Coupé der Serie III und auch der Roadster mit einem längeren Radstand versehen. Durch den größeren Lüftungsbedarf ist die Front um einen vergitterten Kühlergrill ergänzt. Auch die Spurweite der Serie III ist vergrößert. Neu sind zudem die von innen belüfteten Scheibenbremsen an den Vorderrädern.

Einzigartige Entwicklung im Fahrwerks- und Karosseriebau

Einzigartig sind auch das innovative Fahrwerk und die besondere Technik der Karosserie des Jaguar E-Type. Motor und Vorderradaufhängung sind an einem Stahlgitterrohrrahmen befestigt, während die Karosserie ab der Spritzwand eine selbsttragende Ganzstahlkonstruktion darstellt. Der Gitterrahmen der Frontpartie ist mit der übrigen Karosserie verschraubt. Die Hinterräder sind mit einer Einzelradaufhängung ausgestattet, die sich zusammen mit dem Längsquerlenker sowie den Querlenkern und Federbeinen der Räder in einem Hilfsrahmen befindet. Diese neuartige Konstruktion verleiht dem Jaguar E-Type sein hervorragendes Fahrverhalten und einen hohen Fahrkomfort.

Jaguar E-Type als begehrter Oldtimer

Selbst über 40 Jahre nach seiner Markteinführung hat der Jaguar E-Typ nicht an Reiz verloren. Er zählt zu den beliebtesten Oldtimern auf dem Markt und die Fahrzeuge der Serie I, insbesondere die Roadster, erzielen Höchstpreise mit bis zu mehr als 100.000 Euro. Die Modelle der Serien II und III werden aufgrund der Karosserie-Veränderungen und der deutlich größeren Produktionszahlen zu günstigeren Preisen angeboten. Abhängig vom Erhaltungszustand werden für diese Modelle und Exemplare des Jaguar E-Type 2 + 2 Preise ab 20.000 Euro erzielt. Insbesondere die Fahrzeuge aus Serie I mit dem 4,2-Liter-Motor erfreuen sich bei einer entsprechenden Preisentwicklung wachsender Beliebtheit.

Technische Daten

Jaguar E-Type
Produktionszeitraum 1961 bis 1974
Preis (Neuwagen) 13.500 €
Höchstgeschwindigkeit 240 km/h
0–100 km/h 7 Sek.
Verbrauch (kombiniert) 16-14 l/100 km
CO₂ k. A.
Zylinder/Ventile 6-12/12-24
Hubraum 3.781–5.343 cm³
Leistung (kW/PS bei U/min.) 198/269 bei 5.500 bis 200/272 bei 5.850
Drehmoment (Nm bei U/min.) 353 bei 4.000 bis 412 bei 3.600
Maße (L x B x H) 4.450 x 1.660 x 1. 120 bis 4.684 x 1.678 x 1.226 mm
Antrieb Heck
Tankinhalt 64 l
Treibstoff Benzin
Leergewicht 1.335–1.515 kg

* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem »Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen «entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der Deutschen Automobil Treuhand GmbH unter www.dat.de unentgeltlich erhältlich ist.