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Ford Edge: Der Eroberer

Bislang gehört der Ford Edge zu den Exoten auf dem deutschen Automarkt. Eigentlich handelt es sich um ein 2007 eingeführtes SUV-Modell allein für die amerikanischen Märkte, in denen es recht erfolgreich war. Mit seinem frischen Design, gerade noch kompakten Abmessungen und einem gehobenen Ausstattungsniveau konnte der Edge auch einige wenige Fans hierzulande begeistern, die sogar ein paar Exemplare nach Deutschland importierten. Entsprechend haben Gebrauchtwagen-Käufer in Deutschland eine nur kleine Auswahl. Ab 2015 wird sich diese Situation aber dramatisch ändern, denn dann soll die zweite Generation des Edge auch in Deutschland offiziell auf den Markt kommen. Neben dem größeren Angebot wird es künftig auch erstmalig effiziente Dieselmotoren geben. Während sich also die erste Generation vor allem für Fans des American Way of Drive empfiehlt, wird die zweite Generation auch für Fahrer mit europäischem Autogeschmack interessant. Allerdings wird der Edge der zweiten Generation vorläufig als Neuwagen und Gebrauchtwagen noch recht teuer sein.

Markenbeschreibung

Ford Edge: Der eigentlich Kleine wird in Europa ein Großer

Mit dem Ford Edge hat der amerikanische Autokonzern seit 2007 ein kompaktes SUV-Modell im Portfolio, das mit über 800.000 verkauften Exemplaren auf eine durchaus erfolgreiche Laufbahn zurückblicken kann. Wobei kompakt relativ ist, denn in den USA gehört der Edge zu den kleinen SUVs, während der über 4,70 Meter lange Allradler hierzulande als recht üppig dimensioniertes Modell einzustufen ist. In der ersten Generation war der Edge noch allein den amerikanischen Märkten vorbehalten, doch die seit 2015 in Nordamerika gebaute Neuauflage soll entsprechend der neuen Globalisierungsstrategie von Ford auch in Europa Fuß fassen.

Vorläufig müssen sich Freunde des Edge in Deutschland also noch mit dem US-Modell der ersten Generation begnügen. Immerhin einige wenige Edge haben es über den großen Teich sogar bis nach Deutschland geschafft. Allzuviele Freunde hat das 4,72 Meter lange SUV mit großem Chromlatz jedoch nicht gefunden. Einerseits stellt der Eigenimport eine größere finanzielle wie auch logistische Hürde dar. Andererseits war die erste Generation eindeutig dem American Way of Drive verschrieben. Heißt: Angesichts der großen, durstigen Motoren und einem Fahrwerk, welches gerne Unebenheiten schluckt, aber bei schnellen Kurven als wenig präzise empfunden wird, bewegt sich der Edge als Gebrauchtwagen deutlich abseits vom hierzulande beliebten Kurvenjäger-Setup.

Allein mit Benzinmotoren erhältlich

Zunächst wurde der Edge mit einem V6-Benziner mit 3,5 Litern Hubraum angeboten, der mit 265 PS und 339 Newtonmeter Drehmoment zwar für ordentlichen Vorwärtsdrang sorgt, aber auch einen gehobenen und nicht mehr ganz zeitgemäßen Durst an den Tag legt. Die Verbrauchswerte bewegen sich grundsätzlich in zweistelligen Regionen.

2011 erhielt der Edge eine Modellpflege. Das Angebot an Motoren wurde dabei erweitert. Geblieben ist der Duratec 35 genannte V6, der fortan jedoch 20 PS mehr Leistung bieten konnte. Erweitert wurde das Angebot nach oben und unten. Topmotor war fortan der Duratec 37 mit 3,7 Liter Hubraum, 305 PS und 380 Newtonmetern Drehmoment. Und nach unten hin ergänzte das Angebot ein Vierzylinder-Ecoboost-Motor, der aus zwei Litern Hubraum 240 PS und 366 Newtonmeter mobilisiert. Wer mit Downsizing leben kann, findet im Ecoboost vor allem verbrauchstechnisch eine interessante Alternative. Kombiniert werden alle Benzinmotoren mit einer Sechsgang-Automatik; neben Front- konnte der Kunde auch Allradantrieb ordern

Mit reichlich Komfortausstattung zu haben

Vor allem auch für Freunde einer gediegenen Komfortausstattung dürfte der Edge eine interessante Alternative sein. Angeboten wurde die Erstauflage des SUV-Modells als Neuwagen in den Ausstattungen SE, SEL, Limited und Sport. Die Basis SE bietet bereits 17-Zoll-Alus, eine Klimaanlage und ein CD-Radio. Deutlich umfangreicher kommt der SEL daher, der 18-Zoll-Räder, eine Zweizonen-Klimaautomatik, einen elektrisch verstellbaren Fahrersitz, Satellitenradio und ein Lederlenkrad serienmäßig dabei hat. Noch luxuriöser ist die Version Limited, die außerdem Ledersitze mit Memory-Funktion und Sitzheizung, einen Multimedia-Alleskönner mit Premium-Audioanlage und 8-Zoll-Touchscreen sowie eine Rückfahrkamera bietet. Sollte das nicht reichen, konnte man gegen Aufpreis noch ein Panorama-Glasdach, einen Abstandstempomaten, eine Rückfahrkamera und einen Totwinkelwarner ordern. Schließlich gibt es noch die Version Sport mit dem über 300 PS starken V6-Motor, der mit Riesenrädern (22 Zoll) und Sportsitzen ein paar dynamische Akzente setzt.

Euro-Edge kommt mit zwei Dieselmotoren

Die für ein SUV-Modell in Europa so wichtigen Dieselmotoren kamen nicht ins Motorenprogramm der ersten Generation, was sich allerdings mit der Markteinführung der zweiten Generation in Deutschland ändern wird. Für Europa wird es den Edge nämlich ausschließlich als Diesel geben, wobei hier ein Zweiliter-Aggregat mit vier Zylindern zum Einsatz kommt, welches in zwei Leistungsstufen mit 180 und 210 PS angeboten wird. Neben guten Fahrleistungen ist hier ein angemessener Verbrauch angesagt, denn laut Ford sollen sich die Werte zwischen 5,5 und sechs Litern bewegen.

Auch in Hinblick auf die Karosserie hat sich einiges getan. In der Länge wuchs der Edge auf 4,81 Meter. Sein Design ist zudem scharfkantiger und ausgefeilter. Die vielen fein gesetzten Sicken verleihen der Außenhaut zugleich mehr Eleganz und Dynamik. Beim Kühlergrill handelt es sich nicht mehr um einen plumpen Chromlatz, sondern um eine dreidimensionaler und selbstbewusster wirkende Luftöffnung mit drei großen Querlamellen.

Premium-Touch im Innenraum

Mit dem Edge II will Ford gegen die Premiumkonkurrenz deutscher Hersteller antreten. Typische Vertreter sind hier Audi Q5 oder BMW X3. Damit die Kunden den Edge als Alternative wahrnehmen, hat sich Ford um eine qualitativ hochwertigere Anmutung im Innenraum bemüht. Schicke Softoberflächen, Klavierlack-Applikationen oder Chromschmuck sorgen für ein feines Flair. Und auch technisch will man den Platzhirschen auf Augenhöhe begegnen. So gibt es für den neuen Edge eine neue Aktivlenkung mit variablem Übersetzungsverhältnis oder ein radarbasiertes Warnsystem, welches beim Heraustasten aus Einfahrten zum Beispiel auf Querverkehr hinweist.

Wer sich den teuren Spaß eines neuen Edge nicht leisten kann, findet im Vorgänger eine seltene, aber bisweilen recht günstige Gebrauchtwagen-Alternative. Bereits für niedrige fünfstellige Beträge werden einige ältere Exemplare mit gehobener Laufleistung angeboten. Obwohl in den USA ein sehr günstiges SUV, sorgen die wenigen nach Deutschland gebrachten Edge für vergleichsweise hohe Preise. Diese wurden zumeist aufwändig importiert, was sich letztlich auch auf den Kaufpreis niederschlägt. Insofern ist der erste Edge vor allem ein interessantes Auto für Fans. Doch in ein paar Jahren wird es ein deutlich breiteres Angebot an Gebrauchtwagen geben, welches dann auch Budget-Alternativen für schmale Geldbeutel bereithalten wird.

Technische Daten

Ford Edge
Produktionszeitraum 2007–heute
Preis (Gebrauchtwagen) ab ca. 10.000 Euro
Höchstgeschwindigkeit k. A.
0–100 km/h k. A.
Verbrauch (kombiniert) 5,5–10,5 l/100 km
CO₂ k. A.
Zylinder/Ventile 4/16–6/24
Hubraum 1.995–3.726 cm³
Leistung (kW/PS bei U/min.) 132/180–225/306 bei k. A.
Drehmoment (Nm bei U/min.) k. A.
Maße (L x B x H) 4.670–4.810 mm x 1.925 mm x 1.700 mm
Antrieb Heck/Allrad
Tankinhalt 68 l
Treibstoff Benzin/Diesel
Leergewicht 1.700–1.950 kg

* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem »Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen «entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der Deutschen Automobil Treuhand GmbH unter www.dat.de unentgeltlich erhältlich ist.