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Skoda: Fahrzeuge im Sonnenuntergang

Skoda

Skoda: Der Volkswagen für Preisbewusste

Seit den 1990er Jahren ist Skoda ein Teil des Volkswagen-Konzerns, seit 2000 komplett im Besitz der Wolfsburger. Die bewegte Geschichte Tschechiens hat den Konzern geprägt, eins ist jedoch gleichgeblieben: Mit soliden Fahrzeugen, gutem Preis-Leistungs-Verhältnis und familienfreundlichen Extras stellen die Tschechen in Mlada Boleslav vielleicht die „wahren“ Volkswagen des Unternehmens her. Kombis, Kleinwagen und SUV dominieren die Produktpalette, der Enyaq zählt zu den beliebtesten Elektroautos auf dem deutschen Markt. Octavia, Fabia, die SUV Karoq, Kamiq und Kodiaq gehören zum festen Straßenbild. 

Skoda: Beliebte & legendäre Modelle

Das wichtigste und populärste Modell der Tschechen ist der Skoda Octavia. Bereits 1959 gab der Konzern dem Nachfolger des Skoda 440 den Namen Octavia – es war das achte Modell Skodas nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach der Übernahme durch Volkswagen wurde der neue Octavia zum ersten komplett gemeinsam entwickelten Auto des Konzerns. Bereits in der ersten Generation (1996-2010) basierte der, besonders als Kombi beliebte Octavia auf der Plattform des VW Golf. Die mittlerweile aktuelle vierte Generation (seit 2020) basiert auf dem Golf 8, verfügt über modernes Infotainment via Touchscreen, charmante Details wie ein Regenschirmfach in den Vordertüren und familienfreundliche Features wie herausziehbare Sonnenrollos. Angeboten wird der Octavia mit einer breiten Palette an Motoren – als Benziner vom 1,0 TSI mit 81 kW (110 PS) bis zum 2,0 TSI mit 140 kW (190 PS), als Diesel mit 2,0 TDI Motoren bis zu 110 kW ( 150 PS). Den Octavia bietet Skoda auch sowohl als Plug-in-Hybrid als auch als CNG-Fahrzeug mit 1,5-Liter-Motor an, der laut Skoda mit 3,7 kg Erdgas auf 100 km auskommt. 

Nach der Einführung 1999 als Nachfolger des Skoda Felicia ist der Fabia seit 2021 in der mittlerweile vierten Generation erhältlich. Mit 380 Liter Stauraum im Kofferraum bietet der Fabia sogar dem größeren Golf Paroli. Kleiner Wermutstropfen: Skoda bietet den Fabia nur als Benziner an: 1,0 MPI (Multipoint-Injection) mit 59 kW (80 PS), 1,0 TSI mit 70 kW (95 PS) und 1,5 TSI mit 110 kW (150 PS). Der Fabia punktet mit smarten, zeitgemäßen Details – einer Kreditkartenhalterung in der Mittelkonsole oder Smartphonetaschen.

Sehr populär ist auch der Skoda Karoq, als kompakter SUV mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Als Nachfolger des Yeti reiht sich der Karoq zwischen dem kleineren Kamiq und dem größeren Kodiaq ein. Skoda positioniert den SUV ganz gezielt für die Zielgruppe in der Stadt – hohe Sitzposition, Platzangebot und dennoch klein genug für Parklücken in der Stadt. Auch den Karoq gibt es (noch) nicht mit alternativen Antrieben – nur als 1,0 bis 1,5 l Benziner oder 2,0 l Diesel. Bei den Modellvarianten beschränkt sich Skoda beim Karoq auf zwei: Selection und die dynamischere Sportline bei den Ausstattungslinien gibt es ebenfalls zwei Pakete  zur Auswahl: Ambition und das etwas komfortablere Style.  

Mit bis zu 7-Sitzen ist der Kodiaq das Platzwunder im Portfolio der Tschechen

Eine Neuentwicklung ist der größere SUV Skoda Kodiaq. Mit bis zu 7-Sitzen ist der Kodiaq das Platzwunder im Portfolio der Tschechen. Der Jumbo-SUV ist besonders für Familien geeignet: das optional erhältliche Schlafpaket bietet besonderen Seitenkomfort bei den Kopfstützen der Rücksitze, Klapptische mit Getränkehaltern und einem Kofferraumvolumen von 270 bis 2.065 Litern (je nach genutzter Zahl von Sitzen) bietet Komfort für große Familien, auch auf langen Fahrten. Besonders beliebt ist der Kodiaq mit 2,0 l Diesel mit 110 oder 147 kW (150 bzw. 200 PS).  Der Kodiaq ist aber auch als 1,5 l oder 2,0 l Benziner mit bis zu 140 kW (190 PS) verfügbar. Komfortable Federung und große Bodenfreiheit machen den Kodiaq zum geeigneten Fahrzeug für Fahrten abseits der Straßen. 

Als reines Elektro-Auto hat Skoda seit 2020 den Enyaq iV im Programm. Der auch als Coupe erhältliche SUV ist mit einem Preis ab 40.000 Euro und großem Platzangebot (bis zu 1435 Liter Kofferraumvolumen) besonders für Familien und Preis-Leistungs-bewusste Käufer reizvoll. Mit dem den Varianten 50 (52 kWH Batterieenergiegehalt) 80 (77 kWH Batterieenergiegehalt)  und RS (Sportvariante mit Allradantrieb, 220 kW (299 PS) ist der Enyaq auf Platz 7 der meistverkauften E-Autos in Deutschland. 

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Skoda: Die Firmengeschichte

Gründung von Skoda: Laurin & Klement mit Motocyclettes

Die Geschichte Skodas geht auf Vaclav Laurin und Vaclav Klement und ihr Unternehmen Laurin & Klement zurück. Mechaniker Laurin und Buchhändler Klement gründen im damals zum Königreich Böhmen gehörenden Mlada Boleslav – noch heute Sitz von Skoda in Tschechien – eine Fahrradmanufaktur. Unter dem Firmennamen L&K wird das Fahrrad Slavia gebaut, das Unternehmen wird der zweitgrößte Fahrradhersteller der jungen Tschechischen Republik.  

1900 folgt das L&K A, ein Fahrrad mit Hilfsmotor mit 1 kW / 1 PS Leistung und 184cm³ Hubraum. Diese „Motocyclettes“ genannten Motorräder werden auch dank ihrer Erfolge bei Rennen zu Verkaufsschlagern über die Grenzen Böhmens hinaus.

Das erste Auto in der Firmengeschichte wird 1905 präsentiert: Die L&K Voiturette A (französisch für Kleinwagen) verfügt über einen Zwei-Zylindermotor mit 1.005 cm³ Hubraum, mit 7 PS (5,2 kW) beschleunigt das Fahrzeug auf bis zu 40 km/h. Auch dank des für damalige Verhältnisse erschwinglichen Preises von 3.600 Kronen (auf heutige Verhältnisse übertragen ungefähr 12.600 Euro) entwickelt sich das Fahrzeug zum Erfolgsmodell und begründet den Aufstieg von L&K zum erfolgreichsten Autohersteller der österreichisch-ungarischen Monarchie. 1907 wird L&K zur Aktiengesellschaft, bis zum Ersten Weltkrieg werden Personenwagen, Rennautos, Transporter und Omnibusse hergestellt.

Skoda-Fahrzeuge am Flussufer

Autos von Skoda gehören zu den technologischen Vorreitern im Markt.

Von L&K zu Skoda

Die Nachfrage nach Automobilen erholt sich nach Ende des Ersten Weltkriegs nur zögerlich. Nach einem Großbrand in der Fabrik im Mlada Boleslav fusionieren L&K mit den von Emil Skoda gegründeten Maschinenbauwerken in Pilsen. Die neuen Fahrzeuge tragen ab 1926 den Markennamen Skoda. Das Unternehmen setzt auf moderne Fließbandfertigung und Fahrzeugrahmen mit Zentralrohrrahmen, dank seines Fahrkomforts und effizienten Verbrauchs wird der Skoda Popular (S 418) zum Erfolgsmodell.  Auch Skoda Rapid und Skoda Superb profitieren vom Zentralrohrrahmen.

Skoda in der Nachkriegszeit: Verstaatlichung

1945 werden auch die Skoda Werke in Pilsen und Mlada Boleslav (damals ASAP – dt. Beteiligungsgesellschaft für die Automobilindustrie) verstaatlicht und als AZNP (dt. Nationales Unternehmen der Automobilwerke) geführt. Bereits 1952 setzt Skoda mit dem Skoda 1200 als Vorreiter auf die Ganzmetallkarosserie, die sich in Europa erst Ende der 1950er Jahre durchsetzt. 1959 modernisiert Skoda die Produktreihen, die Modellreihe 440 erhält den noch heute genutzten Namen Octavia. Aus dem Skoda 450 wird der Skoda Felicia, nach umfassenden Modernisierungsarbeiten zählt das Werk in Mlada Boleslav zu einem der fortschrittlichsten Automobilwerken in Europa.

Effizienz und Zuverlässigkeit gehören zum Markenkern

Die Fahrzeuge von Skoda – besonders der Skoda 1000 MB (MB für Mlada Boleslav), erfreuen sich wachsender Beliebtheit in den Ländern des Warschauer Pakts. Mehr als 60.000 Exemplare werden in die DDR exportiert. Effizienz und Zuverlässigkeit gehören zum Markenkern, immer wieder setzt Skoda aber auch sportliche Autos, mit dem Skoda 130 RS gewinnt der Hersteller 1977 die Rallye Monte Carlo. 1987 beginnt die Produktion des Skoda Favorit. Der Hersteller setzt jetzt wieder auf Frontantrieb und Vorderachsmotor. 

Skoda in der Wendezeit: Einstieg von VW

Mit der Samtenen Revolution beginnt – parallel zu den Entwicklungen in der DDR – auch in der damaligen Tschechoslowakei der Wandel vom Sozialismus zur Demokratie. Mit der Wahl von Vaclav Havel zum Staatspräsidenten und Vaclav Klaus zum Ministerpräsidenten begann die Privatisierung der tschechoslowakischen Staatskonzerne. Volkswagen erhielt 1991 den Zuschlag und übernahm Anteile am Skoda-Hersteller AZNP. Skoda wird neben Seat, Audi und VW die vierte Marke des Volkswagen Konzerns, der schrittweise bis 2000 seine Anteile an Skoda erhöht.  Erstes neues Modell: der Skoda Felicia, der 1994 den Skoda Favorit ablöst. 

Mit der Neuentwicklung des Skoda Octavia 1996 feiert der Konzern als Teil von Volkswagen auch außerhalb des gelüfteten Eisernen Vorhangs große Erfolge. 

Sokda in den 2000er Jahren: Vollständige Übernahme durch VW

2000 sichert sich Volkswagen die letzten Anteile an Skoda, der tschechische Autohersteller ist seitdem zu 100 Prozent Teil des VW-Konzerns. Mit einer modernisierten Produktpalette wächst die Beliebtheit von Skoda auf dem deutschen Markt, mit Skoda Kodiaq und Skoda Karoq präsentieren die Tschechen 2016 Modelle für die große Nachfrage nach SUV. 2019 startet die Submarke iV für Autos mit elektronischem (Teil-)Antrieb. 2022 wird das neue, moderne Logo des Konzerns vorgestellt. Mit „DigiLab“ genannten Projekten in Prag, Tel Aviv, Peking und Pune fördert Skoda Startups für digitale Mobilitätsprojekte. 

Sokda: Der Konzern

Hervorgegangen aus der Fahrradmanufaktur Laurin & Klement, die 1895 in Mlada Boleslav gegründet wurde, ist Skoda seit 1991 zum Teil und 2000 vollständig im Besitz der Volkswagen AG
Hauptsitz: Mlada Boleslav
Vorstandsvorsitzender Klaus Zellmer

Skoda Preisentwicklung

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Was soll das Skoda Logo darstellen? 

Das Skoda-Logo - ein geflügelter Pfeil – wurde bereits 1923 gezeichnet und in Abwandlungen bis 2022 auf den Autos des Konzerns verwendet. Hatte der Pfeil zu Beginn fünf Federn wurde das Logo auf optisch einfachere drei Federn reduziert.  Nach dem Einstieg des Volkswagen Konzerns bekam das Logo die heute bekannte Skoda-typische grüne Farbe. Der Pfeil soll laut Skoda technische und ästhetische Raffinesse symbolisieren, präzise Produktionsmethoden und dynamische Fortbewegung kennzeichnen. Im Zuge der Modernisierung des Konzerns seit 2023 wird der geflügelte Pfeil seltener verwendet, der Schriftzug Skoda soll auf den zukünftigen Autos verwendet werden und wurde dazu modernisiert. Eine moderne Typografie und die Integration des Karons oberhalb des S von Skoda ins Logo lassen den Schriftzug nun moderner und internationaler wirken.

Wo ist das Skoda Werk?

Das tschechische Skoda-Werk befindet sich in der Firmenzentrale in Mlada Boleslav. Wie bei den anderen Töchtern des Volkswagen-Konzerns üblich, werden die unterschiedlichen Modelle jedoch weltweit gefertigt, es gibt Produktionsstätten in Bratislava (Slowakei), Kaluga, Niznij Novgorod (Russland), Aurangabad, Pune (Indien), Yizheng, Nanjing, Ningbo, Changsha (China) und Solomonovo (Ukraine). 

Warum hat Skoda so lange Lieferzeiten?

Skoda leidet wie alle Automobilhersteller unter den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und Problemen in der Lieferkette. Auch der globale Halbleiter-Mangel wirkt sich auf die Liefertermine von Neuwagen aus. 

Was bedeutet Skoda?

Die Automobilherstellung von Skoda basiert zwar auf der Arbeit der tschechischen Firma Laurin & Klement, nach einer Fusion mit dem Maschinenbauer Skoda, trugen die Fahrzeuge jedoch die Namen Laurin & Klement – Skoda, was ab 1925 auf Skoda gekürzt wurde. So trägt die Firma heute noch den Namen des Ingenieurs und Unternehmers Emil von Skoda (1839 – 1900).